Leinenstoffe als Meterware

 


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Über Leinenstoffe

Der natürliche Stoff, der aus Flachs gewonnen gibt es in den Qualitäten Reinleinen und Halbleinen. Leinenstoff bildet keine Flusen, ist gegenüber Schmutz und Bakterien wenig anfällig und kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als Baumwolle. Leinenstoff wird für viele Nähprojekte auch als Alternative zu Baumwolle verwendet. Also, warum nicht mal ein Kinderkleid nähen?

Man unterscheidet zwischen Reinleinen und Halbleinen. Und so ist auch die Herstellung dieser beiden Grundarten verschieden. Beim Reinleinen wird die Naturfaser zu 100% als Zellulose aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen. Hingegen wird beim Halbleinen in der Kette Baumwolle eingewebt. Aber auch hier müssen mindestens 40% Leinen-Anteil vorhanden sein. Die typische Leinwandbindung ist charakteristisch für den Stoff, allerdings gibt es in der Mode selbstverständlich auch Möglichkeiten, als Jacquard, Köper oder anderen Bindungsarten herzustellen. Ob naturbelassen in Trendfarben oder bedruckt mit Blumen oder Streifen – bei Stoffe Hemmers findest du garantiert eine Qualität nach deinem Geschmack! Lass dir in der Kategorie die schönsten Neuheiten anzeigen und wähle deinen Wunschartikel aus.

Eigenschaften

Obwohl Leinen fertigungstechnisch aufwendig ist, besitzt das Material viele gute Eigenschaften, was es sowohl früher wie heute zu einem beliebten Stoff zur Herstellung hochwertiger Bettwäsche und Bekleidung macht. So besitzt die Leinenfaser eine sehr glatte Struktur und schließt wenig Luft ein. Leinen bildet keine Flusen und zeigt sich gegenüber Schmutz oder Bakterien wenig anfällig. Zudem ist Leinen antistatisch. Aus der Umgebungsluft nimmt Leinen rund 35% an Luftfeuchtigkeit im Verhältnis zum Eigenvolumen auf und gibt diese im Wechsel relativ schnell wieder ab. Darum zeigt sich Leinen als ein klimaregulierendes Gewebe, das je nachdem kühlt oder wärmt.

Leinen besitzt eine hohe Reißfestigkeit und ist dabei gleichzeitig unelastisch. Zwar besitzt der Stoff aufgrund dieser Eigenschaften eine ausgesprochene Knitteranfälligkeit, ist jedoch gleichzeitig sehr langlebig und strapazierfähig. Die natürlichen optischen Eigenschaften des Leinens müssen nicht durch Imprägnierung oder Veredelung verbessert werden. Eine Alternative zum Reinleinen ist das sogenannte Halbleinen, das zu mindestens 40% aus Leinen und 60% Baumwolle besteht, wobei die Angabe: „Schuss reiner Flachs, Kette reine Baumwolle“ ein wichtiges Qualitätsmerkmal darstellt. Neben der Fertigung von textilen Geweben aus Leinen wird der Grundstoff Flachs heute ebenso zur Produktion von Dämmstoffen eingesetzt oder dient als Bestandteil von Naturfaserverbundstoffen.

Wer auf die knittrige Optik gerne verzichten möchte, für den ist ein Leinen Viskose Mischgewebe bestens geeignet. Uni Farben in angesagten, natürlichen Nuancen wie schwarz, natur, weiß, grau, beige, grün oder blau warten auf dich. Dieses Produkt ist wie alle anderen Artikel als Meterware zu kaufen. Viele nützliche Tipps findest du in unseren kostenlosen Nähanleitungen. Ein Blick in unseren Sale lohnt sich immer, dort findest du auch Leinenstoffe zu einem äußerst attraktiven Preis.

Leinenstoffe richtig verarbeiten

Der Zuschnitt

Vor dem Zuschneiden des neuen Leinenstoffes sollte das Material unbedingt vorgewaschen werden, da dieses Naturprodukt leicht einläuft (ca. 2% Krumpf). Leinen und Halbleinen lassen sich bequem mit einer handelsüblichen Stoffschere zuschneiden. Dabei solltest du zwingend auf den Fadenlauf achten. Bei unifarbenen Produkten kannst du die Schnittteile aber nach oben oder unten zeigend anordnen. Bei gemusterten Stoffen geht das nicht, hier liegen alle Schnittteile immer in einer Richtung. Beim Übertragen der Schnittteile auf den Stoff raten wir dir, bei Verwendung von Kopierpapier und -rädchen vorher Tests an einem kleinen Stoffrest vorzunehmen. Kopiere stets auf die linke Stoffseite. Bei sehr hellen Leinenstoffen verzichte im Zweifel lieber auf diese Hilfsmittel und schneide bei gleich bleibender Nahtzugabe per Hand zu. So vermeidest du unschöne Linien auf deinem Stoff.

Das Nähen

Auch für Nähanfänger sind diese Stoffe eine tolle Wahl, denn sie lassen sich gut verarbeiten und sind für so viele tolle Nähideen einsetzbar. Die Wahl deiner Nähmaschinennadel richtet sich hier danach, ob dein Leinengewebe eher fein oder grob ausfällt. Feine Leinenstoffe nähst du am besten mit einer eher feinen Nadel, zum Beispiel Stärke 70 oder 80, gröberes Leinen eher mit einer dickeren Nadel, zum Beispiel Stärke 90. Du bist dir unsicher bezüglich der Stichlänge? Folgende Grundregel soll dir die Verarbeitung erleichtern: bei feinem Leinen eher kleine Stiche von ca. 2 mm wählen, gröberes Leinengewebe mit größeren Stichen von ca. 3 mm. Als Nähgarn kannst du bequem auf handelsübliches Polyester-Nähgarn zurückgreifen (z. B. Gütermann Allesnäher).

Passende Einlagen für die verschiedensten Projekte

Vlieseline G785 ist die ideale Einlage für Kleider oder Blusen. Hingegen kannst du beim Nähen von Jacken oder Mänteln sehr gut auf die Vlieseline G700 oder G740 Bügeleinlage zurückgreifen. Du möchtest dein späteres Kleidungsstück bei mehr als 40° Grad waschen? Dann ist Vlieseline F220 die ideale Einlage für dich!

Allgemeine Pflegehinweise– Leinenstoffe

Waschen

Prinzipiell ist Leinen ein kochfestes Material. Da die Veredelung recht unterschiedlich ausfallen kann, solltest du aber generell einen Schonwaschgang bei 30-40° Grad wählen. Das schont dein Gewebe vor Reibung und trockener Hitze. Beachte im Zweifel am Besten unsere Pflegehinweise beim Artikel.

Trocknen

Verzicht beim Trocknen auf den Wäschetrockner. Die bessere Wahl ist das Trocknen deines neuen Kleidungsstückes an der Luft (eventuell direkt auf einem Kleiderbügel hängend) und ziehe es vorher möglichst glatt und in Form.

Bügeln

Leinenstoffe können bei hohen Temperaturen feucht gebügelt werden. Unser Tipp: Lege ein ein angefeuchtetes Tuch zwischen Stoff und Bügelsohle oder verwende die Dampffunktion. Erleichtere dir nach dem Waschen die Arbeit des Bügelns, in dem du im letzten Waschmaschinendurchgang Spülstärke oder Bügelfix zugibst.

Kurz zusammengefasst

  • man unterscheidet zwischen Reinleinen (100% Flachs) und Halbleinen (40% Flachs und 60% Baumwolle)
  • die Struktur reicht von sehr fein bis grob, viele klassische Farben, aber auch Drucke lassen viel Spielraum für Nähideen
  • Leinenstoffe sind unelastisch, luftdurchlässig, robust, wärmeregulierend, knitternd und fusselarm
  • vielseitig einsetzbar
  • Leinenstoffe sollten feucht oder mit Dampf gebügelt werden, Wäsche im Schonwaschgang bei ca. 30-40° Grad ist möglich
  • Verzichte auf die Verwendung deines Wäschetrockners, sondern lasse dein Kleidungsstück an der Luft in Form gezogen trocknen
  • Verwendung eines Polyestergarns bei angepasster Stichlänge ist ideal
  • Nähen eines feines Leinen mit Nähmaschinennadeln 70-80, bei groberem Leinen eher Nähmaschinennadel 90 verwenden

Häufig gestellte Fragen

Bauernleinen sind traditionell Leinenstoffe. Heute würde man eher sagen, grober Leinenstoff, der zu Tischdecken oder Bettbezügen verarbeitet wird. Er hat diesen gewissen ländlichen Charme. 

Bauernleinen ist umweltfreundlich, leicht zu pflegen und zu reinigen. Die Festigkeit und Grobheit des Materials mag in Zeiten von Jersey und Baumwolle gewühnungsbedürftig sein, jedoch ist es ein hervorragend waschbares Material und besitzt obendrein die Eigenschaft, Bakterien hemmend zu wirken. Als einfarbige mattscheinende Tischdecke bringt Bauernleinen Anmut in die Wohnstube. 

Der Flachs ist eine der ältesten Kulturpflanzen weltweit. Auch als Lein bekannt, bot er bis in das 19. Jahrhundert hinein mit seinen Fasern die wichtigste Grundlage für die Kleiderproduktion. Weit verbreitet war das gewebte Leinen auch für die Haus- und Bettwäsche. Später wurde es fast vollständig von der Baumwolle verdrängt, ist heute aber als ökologische Naturfaser wieder gefragt.

Die Leinenfaser ist glatt, gut teilbar, und kann fein versponnen werden. Das Gewebe schließt wenig Luft ein. Es ist weitgehend flusenfrei, und wenig anfällig gegen Schmutz und Bakterien. Leinen kann bis zu 35 Prozent Luftfeuchtigkeit aufnehmen. Es tauscht diese gut mit der Umgebungsluft aus. Damit wirkt Leinen sowohl kühlend als auch trocken wärmend. Zugleich ist die Faser sehr reißfest, somit strapazierfähig und langlebig. Aufgrund seiner unelastischen Eigenschaften neigt Leinen jedoch zum Knittern.

Ebenso ist es Reibung gegenüber empfindlich. Beim Waschen sollte daher der Schongang gewählt werden. In der Handwäsche will Leinen nur gestaucht, nicht gerieben werden. Unempfindlich ist der Stoff wiederum gegenüber Waschlaugen und sämtlichen Waschmitteln, chemischer Reinigung und hohen Temperaturen. Gebügelt wird Leinen am besten noch etwas feucht, weil es trockene Hitze nicht mag. In den Wäschetrockner wird es deshalb besser nicht gegeben.

Nach wie vor kommt Leinen als Bezugsstoff für Bucheinbände zum Einsatz. Auch Schuhe und Taschen sind bisweilen aus Leinenstoff. Den Leinwänden der Kunstmaler leiht die Pflanze bis heute ihren Namen.

Das Anbaugebiet der Naturfaser Flachs erstreckt sich von den gemäßigten Breiten Europas bis zum Mittelmeergebiet. Er stellt keine besonderen Anforderungen an die Böden, mag jedoch nicht zu viel Feuchtigkeit und keine hohen Temperaturen. Die Fasern sind in den Stängeln zu finden. Flachs wird mit speziellen Maschinen gerauft, d. h. praktisch samt Wurzel aus dem Boden gerissen. Durch Mähen würden die Fasern zerstört werden. Die Flachspflanzen können bis zu 120 Zentimeter hoch werden.

Nach der Ernte werden die Leinpflanzen zum Trocknen gleich auf den Feldern aufgeschichtet. Dann folgt das Riffeln, die Entfernung der Kapseln, die das Leinöl geben. Anschließend wird das Stroh geröstet, d. h. die Stängel zersetzen sich, so dass sich die Fasern ablösen lassen. Später werden die Stängel geschwungen; es entsteht der gehechelte Flachs. Im Unterschied etwa zur Baumwollproduktion kommt die Leinfaserherstellung mir relativ geringem Einsatz von Chemikalien aus.

Halbleinen besteht zu mind. 40% aus Leinen (Flachs) und wird durch Baumwolle aufgefüllt. Reinleinen besteht vollständig aus Leinen. 

Reinleinen ist daher knittriger und gröber als das glänzend glatte Halbleinen. Leinenstoffe sind etwas im „Verruf“, da sie nicht so angenehm auf der liegen wie die Baumwollstoffe, gleichwohl man die vielen guten Eigenschaften des Leinen zu schätzen weiß. Gerade in warmen Regionen ist Reinleinen beliebt, weil der Stoff kühlt und wärmt (Aus der Umgebungsluft nimmt Leinen rund 35% an Luftfeuchtigkeit im Verhältnis zum Eigenvolumen auf und gibt diese im Wechsel relativ schnell wieder ab). Außerdem wirkt er hemmend auf Bakterien.

So kann man schon sagen, dass mit Halbleinen der Versuch unternommen wird, den Tragekomfort des Baumwollstoffs mit den guten Eigenschaften des Leinens zu verbinden. Heraus kommt ein Stoff der Baumwolle etwas unverwüstlicher macht und den Komfort weitestgehend erhält. Ein Kompromiss, mit dem man in unseren Breitengraden gut leben kann. 

Kräftiges, baumwollenes oder halbleinenes Gewebe in grün-braunen Farben, bekannt auch als Jäger- oder Schilfleinen und wird i. d. Regel für Jagdbekleidung verwendet.

STYLISCH IN DER MODE, VON DER ÖKOINDUSTRIE WIEDERENTDECKT

Käseleinen, ein reines , zu 100 % aus Leinen bestehendes Gewebe, das synonym auch als Siebleinen bezeichnet wird, ist ein transparenter, in Netzstruktur gewebter Naturstoff. Sein geringes Gewicht (je nach Materialstärke bzw. Fadenanzahl um ca. 100 gr pro Quadratmeter) machte ihn zunächst in früheren Zeiten zu einem nützlichen Werkzeug in der Milch- und Käseproduktion. Das Gewebe ist lichtdurchlässig, halbtransparent, es wirkt rustikal und ist angenehm kräftig im Griff

FRÜHER EIN UNENTBEHRLICHER HELFER IN DER LANDWIRTSCHAFT

In der bäuerlichen Milch- und Käseindustrie wurde dieser Stoff früher traditionell zum Abseihen der Molke verwendet. Außerdem fand er zur Verpackung diverser Käsesorten sowie deren Transport Anwendung. In alternativen Lebensformen erlebt Käseleinen jedoch genau auf diesem sowie für einige andere haushälterische Zwecke ein Revival, so z. B. bei der ökologischen (Hausmacher-)Produktion von Quark und Ziegen- oder Schafskäse, der Verarbeitung von Früchten und Gemüsen zu Brei und Säften und bei ähnlichen Vorgängen, die der Herstellung hochwertiger Naturprodukte dienen..

AKTUELL EIN MODISCHER TREND

Käseleinen wird heute als Siebleinen in verschiedenen Formen und Farben z. B. für Wohnungseinrichtungen (hier als Polster- oder Gardinenstoff, für Tischwäsche etc.) angeboten, denn mittlerweile wurde das stabile und langlebige Material nicht nur für alternatives Lebensmittel-Handwerk, sondern auch für die Einrichtungs- und Bekleidungsmode wieder neu entdeckt. Die erhältlichen Farbtöne changieren von einem reinen Naturton über weiß bis zu rosa und blau. Auch die Fadenanzahl pro Zentimeter wird in verschiedenen Varianten je nach Zweck und gewünschter Optik des Stoffes angeboten, um so die Mustervielfalt zu erhöhen. Für anspruchsvolle Handarbeiten gibt es Siebleinen auch als „Zählstoff“ im Angebot. Unter dieser Bezeichnung dient er als Unterlage für kunstvolle Stickarbeiten.

Eine spannende Entwicklung in der sehr jungen und trendigen Damenmode repräsentieren Tunikakleider aus Siebleinen in folkloristischem Finish, in der sommerlichen Festivalmode schrille bunte Shorts aus Siebleinen oder einem zumindest hohen Anteil an diesem Material, sowie Skaterkleider aus Polyester, die die Struktur des klassischen Käseleinens als modisches Highlight nachbilden.

Bei Ramie handelt es sich um eine Naturfaser, die aus außergewöhnlich langen Bastfasern aus den Stängeln eines Brennnesselgewächses gewonnen wird. Ramie gehört zur Gruppe der Bastfasern. Die Pflanze Ramie wird auch Chinagras genannt. Der daraus erzeugte Stoff ist ein sehr hochwertiges Material, das auch unter der Bezeichnung Chinaleinen oder Grasleinen bekannt ist. Auch „Leinen des Orients“ ist ein Name dieses Stoffes, der zeigt, woher Ramie ursprünglich stammt. Es ist eine der ältesten Faserpflanzen der Welt und soll schon in ägyptischen Mumienbinden nachgewiesen worden sein, die aus der Zeit um 5.000 vor Christus stammen. In Europa ist dieser Stoff erst seit dem 18.Jahrhundert in Verwendung. Die Ramie-Fasern sind fein und schneeweiß und müssen nicht gebleicht werden. Ramie wird hauptsächlich in China, Indien, auf den Philippinen und in den USA angebaut. China, Indien und die Philippinen sind auch die Hauptverbraucher dieses Stoffes, der sehr strapazierfähig ist.

Ramie wirkt ähnlich wie Leinen und hat meist eine unregelmäßige Oberflächenstruktur. Es hat eine große Festigkeit, ist unelastisch und knittert daher relativ leicht. Auch eine hohe Reißfestigkeit ist eine der Eigenschaften von Ramie, das, beispielsweise mit Flachs zusammen, zu besonders hochwertigem Leinen versponnen wird. Auch gemeinsam mit Wolle, Seide oder Wildseide wird Ramie verarbeitet. Der schöne, matte Glanz ist ein weiterer Pluspunkt von Ramie. Der Glanz bleibt auch nach der Wäsche erhalten. Gerne werden Ramiefasern zur Veredelung von Baumwollgeweben verwendet. Stoffe aus oder mit Ramie fühlen sich kühl und luftig auf der Haut an.

Die Fasern sind schwer zu gewinnen, die Verarbeitung von Ramie ist aufwändiger als bei anderen Naturfasern. Sie sind auch nicht in großer Menge vorhanden, daher gehört dieses Material zu den teureren Stoffen. Ramie wird sehr oft pflanzengefärbt angeboten, was bei der Pflege und Wäsche berücksichtigt werden muss. Auch in Handstrickwolle wird Ramie gerne verwendet, wenn auch dort der matte, schöne Glanz gewünscht ist.

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