Viskose Stoffe für die feinen Nähprojekte

 


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Nähideen mit Viskosestoffen umsetzen

Viskose Stoffe

Ohne Pestizide und Herbizide werden Viskosestoffe aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Zu 90% aus Cellulose bestehend, benötigt die Kunstseide auch deutlich weniger Wasser im Vergleich zu Baumwollstoffproduktion. Trotz hohem Energieverbrauch ist die Ökobilanz der Viskose Stoffe besser.

Angenehm zu tragen, weich und fließend fallend sind Viskose Stoffe hervorragend für feine Blusen, Röcke und Sommerkleider geeignet. In modernen Trendfarben schlicht uni, Streifen oder mit schönem Muster – mit der künstlichen Seide wird jedes Nähprojekt zum Hingucker! Und auch in der Pflege ist Viskose ein echter Gewinn, denn dieses Material ist leicht zu reinigen und kommt ohne aufwendiges Bügeln aus. Also perfekt in jeder Hinsicht! 

Als Seidenersatz wird der Stoff gerne für festliche Kleidung und als Brautmodenstoff verwendet. Futterstoffe, Strick- und Wirkwaren sind auch oft aus Viskose oder aus einer Viskose-Mischung. Eine neue Bluse oder ein hübsches Kleid aus Viskose Voile wird Deine Garderobe für alle Gelegenheiten aufwerten, nicht nur für die nächste Feier. Seidig weiche Tücher aus Viskose schmiegen sich besonders hübsch an Deiner Haut. Diese Stoffe machen auch im Alltag den nötigen Chic aus und werden immer gern gesehen. Besonders beliebt sind Viskosejerseys, die es in einer großen Vielfalt an Farben und Mustern gibt. Sie sind besonders dehnbar und wunderbar für Wickelkleider und Wickelblusen zu vernähen. Im Gegensatz zum Baumwolljersey haben auch Viskosejerseys einen eher kühlenden Charakter und sind meist um ein Vielfaches stretchiger.

Viskose – was ist das?

Herstellung

Bei Viskose handelt es sich zwar um ein chemisch hergestelltes Material, das aber aus natürlichen Grundstoffen besteht. Aus nachwachsenden Rohstoffen wie Buche, Fichte oder Eukalyptus wird Zellstoff gewonnen, der durch die Beigabe von Natronlauge zersetzt wird. Durch Zugabe von Schwefelkohlenstoff entsteht eine zähe Masse. Daher kommt auch der Name Viskose. Viskos bedeutet zäh. Durch Waschen und weitere Verarbeitung entstehen Viskose-Fasern, die dann zu Stoffen gewebt werden. Viskos besteht zu 90 % aus Cellulose. Der Rest ist zum Beispiel Wachs und Pektin. Im Gegensatz zu Baumwolle gibt es bei Viskose keine Belastung durch Pestizide und Herbizide.

Eigenschaften

Viskose hat sehr angenehme Trageeigenschaften. Es fühlt sich gut auf der Haut an, ist hautfreundlich, nimmt keinen Schweißgeruch an, wirkt kühlend und wird daher oft zu leichter Sommerbekleidung verarbeitet. Viskose zeichnet sich auch durch einen lockeren, leichten Fall aus. Vernäht getragen, hat man ein seidiges Gefühl, daher kennt man sie auch unter den Namen Rayon oder Kunstseide.

Viskose ist nicht dehnbar und ist daher Baumwollstoffen ähnlich. Stoffe aus Viskose knittern leicht, manchmal werden aus diesem Grund auch andere Fasern zugesetzt. Viskose lässt sich gut färben und wirkt entweder matt oder mit seidigem Glanz. Bis zu 400% Flüssigkeit des eigenen Gewichtes kann Viskose aufnehmen und findet aus dem Grund auch im Pflege- und Krankenhausbereich für diverse Verbandstoffe, Krankenhaustextilien und ähnliches Verwendung. Auch für Hygiene- und Körperpflegeprodukte wird immer öfter Viskose verarbeitet.

Viskosestoffe – wie verarbeite ich sie richtig?

Der Zuschnitt

Da Viskosestoffe sehr leicht, weich und eher rutschig sind, ist auch der Zuschnitt nicht so einfach wie bei einem glatten Stoff. Ideal ist hier der Zuschnitt mit einem Rollschneider und einer Schneidermatte. Das Nutzen von Gewichten zum Beschweren der Schnittmusterteile ist von Vorteil.

Solltest Du den Zuschnitt mit einer Stoffschere bevorzugen, empfiehlt es sich, ein Leintuch als Unterlage zu nutzen, um das Rutschen zu reduzieren. Unser Tipp: Stecke Deinen Viskosestoff für den Zuschnitt auf Seidenpapier (alternativ auf Backpapier) und schneide diese zusammen aus. Du wirst sehen, dass die Schnitte besser gelingen.

Das Nähen

Um das feine Gewebe wie Viskose-Voile oder Viskose Batist optimal zu vernähen, empfiehlt sich eine sehr feine Nähmaschinennadel, zum Beispiel eine Microtex-Nadel. So wirst Du ein sehr schönes Nähbild erzeugen. Für Viskosejerseys kannst Du auf die herkömmlichen Jerseynadeln zurückgreifen.

Viskosestoffe – wie pflege ich sie am Besten?

Waschen

Viskose ist in der Waschmaschine waschbar. Allerdings sollte die Wäschetrommel nicht stark gefüllt werden, da Viskosekleidungsstücke sonst zu stark knittern können. Aus diesem Grund ist es auch gut, sie nicht zu schleudern. Da das Material empfindlich ist, raten wir dazu, sie zum Schutz in ein Wäschenetz zu legen.

Trocknen

Kleidungsstücke aus Viskose sollten nicht in den Wäschetrockner gegeben werden, da sie zu stark einlaufen würden. Ideal ist es, wenn sie liegend und noch tropfnass getrocknet werden.

Bügeln

Wie echte Seide ist Viskose sehr empfindlich, daher ist es ratsam, mit wenig Hitze feucht zu bügeln. Alternativ kannst Du auch ein feuchtes Tuch als Schutz zwischen Kleidung und Bügeleisen legen.

Zusammengefasst:

  • Viskose besteht aus natürlichen Rohstoffen, die aber chemisch weiter verarbeitet wurden
  • Viskose Stoffe sind seidig weich, meist leicht, besonders trageangenehm und kühl auf der Haut.
  • Viskose ist leicht zu reinigen und feucht zu bügeln
  • Der Zuschnitt und die Verarbeitung benötigen einige Tricks, um optimal zu gelingen.
  • Diese Stoffe sind nicht dehnbar, mit der Zugabe von Elasthan aber als Viskosejerseys besonders beliebt.
  • Kleidungsstücke aus Viskose sind ideal für die warmen Sommermonate

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