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Wagemutig als Konstrukteur und skrupellos als Unternehmer war Gustave Eiffel, dessen Eisenturm von 300 Metern Höhe zum Wahrzeichen der Pariser Weltausstellung von 1889 wurde. Optimismus des technischen Fortschritts, Schönheit der reinen Form und Aufbruch in unabsehbare Dimensionen - für sie wurde der Pariser Turm zum Symbol. Die technischen Details des Baus, seine Finanzierung, seine wechselvollen Nutzanwendungen sowie seine bis heute ungebrochene Faszination für Besucher aus aller Welt schildert Uwe Schultz ebenso wie die vielfältigen Spiegelungen des Turms in Malerei und Literatur. Auch…mehr

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Produktbeschreibung
Wagemutig als Konstrukteur und skrupellos als Unternehmer war Gustave Eiffel, dessen Eisenturm von 300 Metern Höhe zum Wahrzeichen der Pariser Weltausstellung von 1889 wurde. Optimismus des technischen Fortschritts, Schönheit der reinen Form und Aufbruch in unabsehbare Dimensionen - für sie wurde der Pariser Turm zum Symbol.
Die technischen Details des Baus, seine Finanzierung, seine wechselvollen Nutzanwendungen sowie seine bis heute ungebrochene Faszination für Besucher aus aller Welt schildert Uwe Schultz ebenso wie die vielfältigen Spiegelungen des Turms in Malerei und Literatur. Auch zeigt er den furiosen Aufstieg des Großunternehmers Eiffel bis zu dessen Absturz im "Panama-Skandal" - das Breitbandpanorama einer Epoche.
Autorenporträt
Uwe Schultz, Dr. phil., war von 1976 bis 1994 Leiter der Hauptabteilung Kulturelles Wort beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt am Main. 1966 erhielt er den Kurt-Magnus-Preis der Deutschen Rundfunkanstalten, 1999 den Preis des deutsch-französischen Kulturrats für Essayistik. Er gilt als einer der besten Kenner der Geschichte des absolutistischen Frankreich und veröffentlichte zu diesem Thema zahlreiche Biografien. Heute arbeitet er freiberuflich als Publizist in Paris.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.10.2013

Gustave Eiffel und sein Turm

Das Sein oder das Nichts, das ist hier die Frage. Hinaufsteigen, hinabsteigen, gehen, kommen, so viel tut der Mensch, bis er schließlich verschwindet. Eine Taxe fährt ihn weg, eine Metro trägt ihn davon, der Turm achtet's nicht noch das Panthéon." So steht's, frei nach Hamlet, in Raymond Queneaus "Zazie in der Metro". Der touristische Gemeinplatz ruft hier den literarischen auf, denn der Turm, der da gerade bestiegen wurde, ist natürlich der von Gustave Eiffel. Selbst wenn er im Roman nicht beim Namen genannt wird. Gerade deswegen wohl, weil er das einzige Pariser Monument scheint, das die Protagonisten des Romans und die in ihm durch die Szenen gescheuchten anonymen Touristen zweifelsfrei identifizieren können. Er war eben damals schon, Ende der fünfziger Jahre, seit geraumer Zeit ein unumgängliches Markenzeichen von Paris.

1963 wurde er es dann auch offiziell, durch Aufnahme in die Liste der monuments historiques. Fast gleichzeitig widmete ihm Roland Barthes einen Text, der die inzwischen aufgelaufenen Lobes- und Verachtungsformeln in einer eindrucksvollen Eloge miteinander verschränkte: auf das unnachahmliche und ohne Ende reproduzierte Objekt, das unnütze und unersetzliche Gebäude, den Zeugen eines Jahrhunderts, der doch immer neu blieb, für eine vertraute Welt stehend und zugleich heroisches Symbol - oder gleich reines Zeichen und ungebremste Metapher.

Späte Würdigungen des berühmten Turms, der für die Pariser Weltausstellung des Jahres 1889 errichtet wurde, werden in dem neuen Buch von Uwe Schultz allerdings nur gestreift. Dafür lässt sich bei ihm manches zu dessen Geschichte vom Projektstadium bis zum Tod seines Erbauers und ersten Vermarkters Anfang der zwanziger Jahre bequem nachlesen. (Uwe Schultz: "Der Eiffelturm". Wissenschaftliche Buchgesellschaft/Primus Verlag, Darmstadt 2013. 200 S., Abb., geb., 19,90 [Euro].)

Eiffels Turm rettete sich nur knapp ins zwanzigste Jahrhundert. Nach der Weltausstellung von 1900, für die er noch einmal herausgeputzt worden war, wäre er städtebaulichen Plänen um ein Haar zum Opfer gefallen. Ein paar Jahre später waren es dann militärische Verwendungen - eher als Eiffels eigene Versuche, dem Turm praktisch-wissenschaftlichen Nutzen zu verschaffen -, die sein Leben verlängerten. Bis schließlich solcher Nutzen gar nicht mehr gefragt war, sondern die bereits von den ersten Gegnern angeprangerte Nutzlosigkeit endlich dauerhaft konvertiert war in eine symbolische Alleinstellung - wozu nach dem Zweiten Weltkrieg noch die stetig steigenden Einnahmen aus der wieder auflebenden touristischen Benützung kamen.

An seine Geschichte lassen sich viele Einsichten knüpfen. Das muss natürlich auch einsehen, wer nie auf den Gedanken käme, sich an seinem Fuß in die Schlange zu stellen, sondern lieber ein Buch zur Hand nimmt. Oder in den Bildern blättert, die Roland Barthes' Lob eines Turms beigegeben waren, der "alles sieht und von allen gesehen wird" und "jeden Besucher, ohne dass er es weiß, zum Strukturalisten macht". Zu Übertreibungen lud er, der selbst eine einzige Übertreibung ist, halt oft ein.

HELMUT MAYER

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"Besser als jeder Reiseführer durch die Stadt der Liebe. Uwe Schultz macht aus einem sachlichen Thema ein spannendes Buch, das die Neugier weckt und den Blick hinter die Kulissen großartiger Prachtbauten freigibt." aus-erlesen.de
"...ein[e] Fundgrube wertvoller Informationen zu einer der berühmtesten Ikonen von Moderne und Baukunst!" Bücherrundschau