Fahrradbekleidung



Bestseller in "Fahrradbekleidung"
Fahrradbekleidung im Vergleich
- Trikot, Hose, Socken und Mütze: Die erste Schicht
- Jacke, Weste und Überhose: Die zweite Schicht
- Die wichtigsten Materialeigenschaften
1. Trikot, Hose, Socken und Mütze: Die erste Schicht
Das Fahrradtrikot zählt zu den Basics der Fahrradbekleidung. Es zu tragen macht sowohl auf längeren Alltagsstrecken und Fahrradtouren als auch beim Training Sinn. Das Trikot schützt vor Kälte und dient als Sonnenschutz. Es sollte eng anliegen, um seine atmungsaktive Funktion zu entfalten und möglichst keinen Luftwiderstand aufzubauen. Die Rückseite ist länger als die Vorderseite, um auch bei vorgebeugter Sitzposition den Nierenbereich abzudecken. Außerdem muss das Trikot lang genug sein, um während der Fahrt problemlos an den Tascheninhalt zu gelangen. Unter Mountainbikern sind auch lässig geschnittene Trikots verbreitet.
Die Fahrradhose sorgt für Sitzkomfort und schützt die Beine ebenfalls vor Kälte und Regen. Deshalb gibt es unterschiedliche Hosentypen:
Eine Fahrradhose sollte im Gesäß- und Dammbereich gepolstert sein. Manche Hersteller verwenden auch Gel-Einsätze. Um Reibungen zu vermeiden, sind flache Nähte von Vorteil. Damit eine Hose gut sitzt, wird sie aus zahlreichen Stoffbahnen zusammengestellt. Eng anliegende Hosen werden ohne Unterwäsche getragen.
Die klassische Radlerhose ist eine kurze Bundhose, deren Beinabschluss nicht über das Knie reicht. Die Innenseite wird von rutschfesten Silikonstreifen abgeschlossen. Der Fahrradrock ist eine Kombination aus Radlerhose und Rock. Bib Shorts sind kurze, eng anliegende Trägerhosen. Die Träger sollten Flachnähte aufweisen und aus Meshgewebe sein. Die lange Variante hört auf den Namen Bib Tights. Für Mountainbiker und Tourenfahrer bieten sich Bike Shorts an. Sie sind mit und ohne Sitzpolster erhältlich und sitzen locker am Oberschenkel.
Beim Radbody - auch Radanzug genannt – werden Trikot und Hose in einem Kleidungsstück vereint. Der Vorteil besteht darin, dass der Anzug während der Fahrt nicht verrutscht.
Fahrradsocken erfüllen wichtige Funktionen, die herkömmliche Socken nicht abdecken können: Sie schützen den Fuß vor Druckstellen, Kälte und Wärme. Da der Körper recht viel Schweiß über die Füße abgibt, sind Fahrradsocken atmungsaktiv. Der Zeh- und Fersenbereich ist verstärkt und die Nähte erzeugen keine Reibung.
Bei Hitze oder Kälte dient eine Mütze als Temperaturausgleich. Im Sommer kann eine Fahrradkappe mit Visier vor Überhitzung schützen. Da der Kopf 20 % der Körperwärme abgibt, bietet sich im Winter ein Mütze unter dem Helm an. Ein sogenannter Buff ist ein Multifunktionsschal in Schlauchform. Dieser lässt sich auch zum Stirnband oder zur Mütze umfunktionieren.
2. Jacke, Weste und Überhose: Die zweite Schicht
Als zweite Schicht kommen der Fahrradjacke 4 Aufgaben zu: Sie kann vor Wind, Kälte, Regen und Sonne schützen. Dafür gibt es wind- und wasserdichte Optionen, die lang oder kurzärmlig sein können. So wie beim Trikot, ist die Rückseite etwas länger und vorzugsweise mit Taschen ausgestattet. Auch Jacken und Westen sollten aus atmungsaktivem Material sein. Das gilt für Regenjacken und Windjacken. Eine wasserabweisende Jacke besteht in der Regel aus imprägniertem Kunststoff. Wasserdichte Jacken - etwa aus Gore-Tex - sind für lange Radtouren und für die Winterzeit geeignet.
Armlinge, Beinlinge und Knielinge dienen als Ergänzung von kurzer Radbekleidung oder als zweite Schicht. Sie können wasserabweisend, winddicht und atmungsaktiv sein und bestehen aus dem selben Material wie das ihrer Position entsprechende Kleidungsstück.
Fahrrad-Regenhosen sind eine spezielle Form der Überhose. Sie können wasserabweisend beziehungsweise wasserdicht sein. Der Unterschied liegt in der vorhandenen Wassersäule. Eine Überhose sitzt in der Regel locker und ist für Gebrauch über der Alltagskleidung vorgesehen. Wichtig ist, dass das Modell auch atmungsaktiv ist. Andernfalls kann der vom Körper produzierte Wasserdampf nicht entweichen.
3. Die wichtigsten Materialeigenschaften
Fahrradkleidung sollte stets aus einer Mischung verschiedener Kunststofffasern bestehen. Häufig kommen Polyamid, Polyester und Elasthan zum Einsatz. Der Elasthangehalt sorgt für die weiche und anpassbare Form des Kleidungsstücks.
Polyamid und Polyester sind atmungsaktiv, da sie den Wasserdampf effektiv vom Körper an die Materialoberfläche transportieren. Zudem trocknen beide Materialien schnell. Der Unterschied ist, dass Polyester weniger Wasser aufnimmt und hitzebeständiger ist als Polyamid. Dafür ist Polyamid dehnbarer und elastischer als Polyester.
Atmungsaktivität wird mit zwei Werten gemessen: MVTR und RET. MVTR bezeichnet die Wasserdampfdurchlässigkeit – je hoher desto atmungsaktiver. RET steht für den Wasserdampfdurchgangswiderstand – je niedriger dieser Wert ist, desto atmungsaktiver ist das Material.
Bei Regenbekleidung wird zwischen wasserabweisend und wasserdicht unterschieden. Materialien mit einer Wassersäule unter 1300 mm sind laut DIN-Norm wasserabweisend. Alles was darüber liegt, ist wasserdicht. Auf manchen regenbeständigen Kleidungsstücken ist der Verweis DWR zu finden. Dieser steht für Durable Water Repellent - eine wasserabweisende Imprägnierung.
Fachredakteur für Radsport und Fahrräder: Camilo Betancourt