Canon EF-S 10-18mm f4.5-5.6 IS STM

Die Welt der Objektive ist groß und als Anfänger kann man sich leicht darin verirren. Es beginnt mit Anschlüssen und endet mit dem Verwendungszweck. Dahinter steckt aber keine Raketenwissenschaft, sondern ein System, das einmal verstanden, vollkommen nachvollziehbar ist. Wenn beispielsweise Aufnahmen im Weitwinkel geplant sind, bei denen das Motiv nicht herangezoomt werden soll, dann kommt u.a. das Canon f4,5-5,6 mit 10-18 mm Brennweite in Frage. Allerdings ist nach Ansicht der Experten nicht alles perfekt an diesem Objektiv.

Was der Redaktion von northlight-images.co.uk (Juni 2014) beim Canon zuerst ins Auge sticht, ist weniger die optische Leistung als vielmehr der vergleichsweise geringe Preis. Das bedeutet aber nicht, dass erstgenannte schlecht ist. Denn diese kann sich in Anbetracht der Preises durchaus sehen lassen und liefert bessere Ergebnisse als manches Kit-Objektiv, das zudem deutlich klobiger daherkommt. Lob gibt es ebenfalls für das Rauschverhalten, das in Verbindung mit einer Canon 100D gut kontrollierbar ist, und den Bildstabilisator. Beim kurzen Check des Video-Modus vermittelte das Objektiv ebenso eine gute Figur, da der Autofokus schnell sowie präsize arbeitet und sich über den Touchscreen der Kamera sehr gut wählen lässt.

Gelobt wird die Weitwinkel-Optik auch von Ephotozine (21.07.2014) vor allem wegen der sehr guten Schärfeleistung und dem daraus resultierenden guten Preis-Leistungsverhältnis. Die Experten finden sogar, dass die optische Leistung die Qualität von Topmodellen von vor einigen Jahren erreicht. Lediglich die Blendenwerte könnten besser sein, wobei dies davon abhängig ist, was man mit dem Objektiv vorhat. Wer auf eine große und schnelle Blendenöffnungen verzichten kann, der ist hier gut bedient.

An der geringen Lichtstärke stört sich auch Colorfoto (9/2014), die dem Canon nicht so viel abgewinnen können. An einer Canon 70D sind die Ränder optisch recht schwach und dazu gesellt sich eine noch erträgliche Verzeichnung (2,4 %). Allerdings bewegen sich die Ränder bei jeder Brennweite auf akzeptablem Niveau, wobei diese bei kurzer und mittlerer Brennweite stärker hervorstechen (gut ist das auf dem Bild von northlight-images.co.uk mit der Taube zu erkennen). Abblenden verbessert dabei zwar die Ränder, doch geschieht das auf Kosten des Kontrasts und der Auflösung in der Bildmitte, weswegen es keine Option darstellt.

Allen voran müssen zwei Dinge festgehalten werden: Erstens ist die Leistung vor dem Hintergrund des Preises und der kompakten Maße sowie der Ausstattung sehr gut. Zweitens heißt das jedoch nicht, dass das Canon eine überragende Bildqualität im Vergleich zu anderen Objektiven bietet, sondern hier Schwächen in den Ecken aufweist. Wer damit jedoch leben kann und zudem keine hohe Lichtstärke benötigt, der sollte sich das Weitwinkel mit seinen 10-18 mm genauer anschauen.