Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 6,00 €
  • Gebundenes Buch

Wo kommen wir her? Warum leben wir gerade hier, an diesem Ort?
Ein außergewöhnliches Bilderbuch zur großen Frage nach den eigenen Wurzeln. Eine Familiengeschichte, die als Auswanderung im 19. Jahrhundert beginnt und als Deutschlandreise im Jahr 2013 endet. Eine Suche nach der neuen und der alten Heimat.
Mitte des 19. Jahrhunderts verlässt eine junge Familie ihr verarmtes Dorf, um in Amerika ihr Glück zu finden. Ihre abenteuerliche Reise führt sie von Hamburg über den Atlantik nach New Orleans, per Dampfer, Eisenbahn und Planwagentreck bis tief hinein in die unendliche Weite Nebraskas.
…mehr

Produktbeschreibung
Wo kommen wir her? Warum leben wir gerade hier, an diesem Ort?

Ein außergewöhnliches Bilderbuch zur großen Frage nach den eigenen Wurzeln. Eine Familiengeschichte, die als Auswanderung im 19. Jahrhundert beginnt und als Deutschlandreise im Jahr 2013 endet. Eine Suche nach der neuen und der alten Heimat.

Mitte des 19. Jahrhunderts verlässt eine junge Familie ihr verarmtes Dorf, um in Amerika ihr Glück zu finden. Ihre abenteuerliche Reise führt sie von Hamburg über den Atlantik nach New Orleans, per Dampfer, Eisenbahn und Planwagentreck bis tief hinein in die unendliche Weite Nebraskas. Aus dem Nichts und in der absoluten Hoffnung auf ein besseres Leben baut sich die Familie eine kleine Farm auf, ringt dem Boden einen bescheidenen Wohlstand ab.

Rund 150 Jahre später sieht diese neue Welt gänzlich anders aus. Aus der kleinen, beschaulichen Farm ist ein riesiger, hochmoderner Betrieb geworden. Und wieder ist es eine junge Familie, die sich diesmal fragt: Wo kommen wir her? Die spannende Suche nach den Familienwurzeln lässt sie aufbrechen zu einer Reise in die alte Heimat - nach Hamburg, in das Dorf ihrer Urgroßeltern, zu dem Ort, wo alles begann.

-Große Bildtafeln fangen in faszinierender Detailliertheit starke Themen ein und erlauben den direkten Vergleich von früher und heute:
der Hamburger Hafen um 1870 und 2013Atlantiküberquerung per Dampfschiff und per LuxuslinerLeben im Wilden Westen als Siedler und als heutige amerikanische FamilieArbeiten auf der kleinen Farm und im hochmodernen Farmbetriebuvm.

-Kurze Texte und Bildfolgen erzählen eine spannende Familiengeschichte, erklären Hintergründe und Fakten zum großen Zeitalter der Auswanderung.
Autorenporträt
Raidt, GerdaGerda Raidt, geb. 1975, studierte freie Grafik an der Burg Giebichenstein Halle sowie Illustration an der HGB Leipzig, wo sie Meisterschülerin von Volker Pfüller war. Seit 2004 arbeitet sie als freie Illustratorin und hat bereits zahlreiche Buchprojekte realisiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die Geschichte einer deutschen Auswandererfamilie anno 1869 und ihrer Nachfahren in der Prärie Nebraskas hat prinzipiell ihren Reiz für Jakob Strobel y Serra, der beispielsweise schon immer erfahren wollte, wie es auf den übervollen Auswandererschiffen so zuging. Und wie die "leichthändigen" Zeichnungen im Band das sprachlich ruhig gefasste Geschehen illustrieren, gefällt ihm auch gut. Allerdings fühlt sich der Rezensent von den Autorinnen Gerda Raidt und Christa Holtei um den spannendsten Teil der Geschichte betrogen. Gerade an dem Punkt im Text, wo es aufregend wird, wo sich die Familie in der neuen Heimat zurechtfinden muss, setzen die Autorinnen einen Zeitsprung, und der Rezensent findet sich Generationen später auf einem eher sentimentalen Besuch in der alten Heimat der Familie, in Deutschland wieder. Falls junge Leser mit weiteren Einzelheiten nicht überfordert werden sollten, wie Strobel y Serra vermutet - für den Rezensenten der denkbar falscheste Weg.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.10.2013

Der weite Weg zum Glück in der Prärie

So schnell kann's gehen: Gerda Raidt und Christa Holtei erzählen ein deutsches Auswandererschicksal.

Von Jakob Strobel y Serra

Natürlich darf man Kinder nicht überfordern. Es ist aber auch nicht besser, sie zu unterfordern. Diesen Gedanken wird man nicht los, wenn man das Buch von Gerda Raidt und Christa Holtei zuklappt. Denn man ist sich nicht sicher, ob dieser Band den Königsweg der Anforderung gefunden oder nicht doch seine Geschichte verschenkt hat, weil er zu wenig von seinen jungen Lesern verlangt. Beim zweiten Lesen wird aus dem Zweifel Gewissheit: Die "Familiengeschichte in zwei Jahrhunderten", die der Untertitel vollmundig verspricht, bleibt so bruchstückhaft, dass hier kein Kind Angst vor Überforderung haben muss.

Gerda Raidt und Christa Holtei erzählen das Schicksal der Familie Peters, die im Jahr 1869 gezwungen ist, aus der preußischen Provinz Hannover nach Amerika auszuwandern. Sie besitzen nur eine winzige Parzelle Land und können sich auch mit ihrer Leineweberei nicht mehr über Wasser halten, weil sie gegen die Baumwolle aus den Fabriken keine Chance haben. Also brechen Robert und Margarete Peters mit ihren beiden Kindern aus Not und Verzweiflung ihre Zelte ab, nehmen ein Schiff nach New Orleans, fahren weiter nach Nebraska und finden in New Steinberg in der Prärie ihr Glück. Hundertfünfzig Jahre später reisen die Nachfahren der Familie, die inzwischen offenbar erfolgreiche Großbauern sind und gleichfalls zwei Kinder haben, nach Deutschland, um das Haus ihrer Ahnen zu finden. Es steht immer noch irgendwo in der Nähe von Hannover - und fortan auch als Erinnerungsfoto im Wohnzimmer der Peters in New Steinberg.

Diese Geschichte wird mit wunderbar leichthändigen Zeichnungen illustriert, die ganz bewusst ein bisschen naiv, fast altertümlich wirken und dadurch die Vergangenheit lebendig werden lassen - man unternimmt eine Zeitreise mit den Augen, auf der es dank des gelungenen Wechselspiels zwischen großformatigen Bildern und Detailzeichnungen niemals langweilig wird. Die Sprache wiederum ist einfach, aber alles andere als plump, fließt vielmehr wie ein ruhiger, unaufgeregter Fluss dahin, selbst wenn sie die aufregendsten Etappen der Auswanderung schildert. Man lernt eine Menge über das Elend im Preußen der Industrialisierung, über die drangvolle Enge auf den Auswandererschiffen und die unbegrenzten Möglichkeiten, die sich den Emigranten in Amerika boten. Die "Homestead Act" von 1862 wird erklärt, mit der die Verteilung des noch unbesiedelten Landes geregelt wurde, und die primitive Bauweise der ersten Häuser in der Prärie: Da Holz zu teuer und zu selten war, errichtete man die Häuser aus Grassoden, die von den Wurzeln der Präriegräser zusammengehalten wurden. Man lernt auch, dass man sich vor den Indianern vom Volk der Pawnee nicht fürchten musste, weil sie friedliebend waren, dass man sich aber vor den Lakota in Acht zu nehmen hatte, weil diesen Ureinwohnern der Tomahawk locker saß. Schließlich erlebt man mit, wie sich die Peters ein erstes Holzhaus in der Prärie bauen, bevor das Buch plötzlich einen gewaltigen Zeitsprung von mehr als hundert Jahren mitten in die Gegenwart hinein vollführt - um den Leser verblüfft und auch ein wenig enttäuscht zurückzulassen.

Denn man hat den Eindruck, dass genau diese Zeitlücke der interessanteste Teil der Geschichte ist. Man hätte gerne gelesen und gesehen, wie die Peters ihr Glück fanden und die Stürme und Krisen überstanden, wie sie langsam ihre Heimat vergaßen, ihre Wurzeln kappten und zu Amerikanern wurden, wie mit jeder neuen Generation langsam die Sehnsucht verschwand und ein neues Selbstverständnis entstand. Im Gegenzug hätte man ohne weiteres auf die semisentimentale Rückkehr der Familie nach Deutschland verzichten können, die ein wenig lieblos auf sieben Seiten abgehandelt wird und im Grunde keinen tieferen Informationswert besitzt. Vielleicht wollten die Autorinnen ihre Leser nicht überfordern. Hätten sie es mal getan.

Gerda Raidt, Christa Holtei: "In die neue Welt".

Verlag Beltz & Gelberg , Weinheim 2013. 32 S., geb., 13,95 [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
»Christa Holtei veranschaulicht kindgerecht die Beweggründe, Schwierigkeiten und Hoffnungen, die europäische Auswanderer damals durchlebten.« 'Bücher Magazin' des Kölner Stadt-Anzeigers »[...] eingängig und mit vielen Bildern [...]« Neues Deutschland »Ideal für geschichtsinteressierte Kinder.« Luzerner Zeitung »Eine spannende Geschichte, die liebevoll illustriert ist.« ASB MAGAZIN