Neue Technik in bewährtem Gehäusedesign
Die Sony Alpha 6400 erscheint im identischen Design ihrer Vorgängerin Alpha 6300. Allerdings birgt das Gehäuse 2 wichtige neue Komponenten. Sowohl der APS-C-Sensor als auch der Bionz-X-Bildprozessor sind dem Hersteller zufolge weiterentwickelt worden. Zwar bleibt es bei einer Auflösung von 24 Megapixeln, aber das optimierte Rauschverhalten verspricht eine Steigerung der Bildqualität. Reicht der erweiterte ISO-Bereich der Alpha 6300 bis 51.200, so steht Dir nun ein Spektrum bis ISO 102.400 zur Verfügung. Laut chip.de (15.02.2019) bildet jedoch ISO 6400 die Obergrenze, wenn die Aufnahmen störpixelfrei bleiben sollen. Bis zu diesem Limit bescheinigt die Testredaktion der Kamera eine kompromisslose Bildschärfe mit hohem Detailreichtum. Leider fehlt ein integrierter Bildstabilisator, der bei Aufnahmen aus der Hand zu noch weniger Bewegungsunschärfe führen könnte.
Äußerst schneller und zuverlässiger Autofokus
Der neue Bildprozessor hat am Serienbildtempo nichts geändert. Das Maximum liegt nach wie vor bei 11 Bildern pro Sekunde inklusive Schärfenachführung. Dafür wurde der Pufferspeicher erweitert, sodass Du jetzt bis zu 116 JPEGs oder 46 RAWs am Stück aufnehmen kannst. Die Weiterentwicklung soll in erster Linie dem Autofokus zur deutlichen Temposteigerung verhelfen. Mit einer ultrakurzen Reaktionszeit von 0,02 Sekunden beansprucht Sony den Spitzenplatz unter den APS-C-Kameras für sich. Auch bei der Anzahl der AF-Messfelder hat sich einiges getan: Im neuen Modell arbeitet der Hybrid-Autofokus sowohl mit 425 Phasen- als auch ebenso vielen Kontrastfeldern. Das erweitert die Bildfeldabdeckung auf insgesamt 84 % und verspricht eine präzisere Scharfstellung.
Perfekte Schärfenachführung
Zusätzlich arbeiten die AF-Modi jetzt mit verbesserten Algorithmen. Der Echtzeit-Augen-AF soll die Augen des Porträtierten wesentlich zuverlässiger verfolgen, wobei Du sogar zwischen linkem und rechtem Auge wählen kannst. Die zweite innovative Autofokus-Funktion nennt sich Echtzeit-Tracking. Diese erlaubt Dir mithilfe künstlicher Intelligenz beliebige Motive zu verfolgen, selbst wenn sie kurzzeitig verdeckt werden. Praktisch: Beide Modi sind auch im Video-Betrieb abrufbar.
4K-Videos mit HLG-Profil
Für Videografen lässt die neue Systemkamera kaum Wünsche offen. Sie filmt in 4K (3840 × 2160 Pixel) bei maximal 30 Bildern pro Sekunde. Zeitlupen sind in Full-HD-Auflösung mit 120 B/s möglich. Aus der Alpha-7-Serie stammt zudem das hochwertige Hybrid-Log-Gamma-Profil (HLG), das auf kompatiblen Fernsehern einen größeren Dynamikumfang verspricht. Wer mit externen Mikrofonen arbeiten will, findet an der Gehäuseseite den passenden Mini-Klinkenanschluss. Leider ist der Hersteller hinsichtlich der Ausstattung nicht konsequent, da ein entsprechender Kopfhöreranschluss fehlt. Immerhin sind für den drahtlosen Datenaustausch WLAN und Bluetooth integriert.
Kippbarer Monitor für Selfies und Vlogs
Wie sieht es mit der Bildkontrolle aus? Auffallend ist der neue Kippmechanismus des 3-Zoll-Monitors mit Touchbedienung. Mit diesem kannst Du das Display für Selfies um 180° nach oben und für Überkopfaufnahmen um 74° nach unten neigen. Die Auflösung bleibt dagegen unverändert bei ausreichend scharfen 921.600 Bildpunkten. Auch beim Sucher greift man auf die bewährte Technik des Vorgängermodells zurück. Er hat eine Bilddiagonale von 0,39 Zoll (1 cm), vergrößert 0,7-fach (KB-äquivalent) und löst insgesamt 2,3 Millionen Bildpunkte auf. Angesichts des energiehungrigen Suchers und Monitors soll das Strom-Management verbessert worden sein. Dem Test von chip.de zufolge reicht der NP-FW50-Akku für rund 600 Fotos.
Fazit
Die Sony Alpha 6400 ist eine leistungsstarke Systemkamera im kompakten wie leichten Gehäuse. Der neue Bildsensor im APS-C-Format verspricht äußerst scharfe Bildresultate, solange der Fotograf sich nicht zu weit an die oberen ISO-Werte heranwagt. Auch der Autofokus setzt für das Mittelklasse-Segment Maßstäbe hinsichtlich des Tempos und der Präzision. Ganz in der Tradition des Herstellers ist der Funktionsumfang geradezu überbordend. Lediglich für die Ausstattung würde sich mancher Nutzer einen Bildstabilisator wünschen. Wer den nicht missen will, sollte zur Sony Alpha 6500 greifen.
Nachteile
unübersichtliches Menü
kein Bildstabilisator
Fragen und Antworten (3)
Ist die Alpha 6400 wasserdicht?
Das Magnesiumgehäuse der Sony Alpha 6400 ist laut Angabe des Herstellers weder wasserdicht noch spritzwassergeschützt. Insofern solltest Du bei widrigen Wetterbedingungen Vorsicht walten lassen.
Wie lang ist die Akkulaufzeit der Alpha 6400?
Der Akku Sony NP-FW50 gehört zum Lieferumfang der Alpha 6400. Mit ihm sind laut Hersteller rund 360 Aufnahmen mit dem Sucher und 410 Aufnahmen im Live-View-Modus möglich. Im Videobetrieb soll die Akkukapazität für eine kontinuierliche Aufnahmezeit von 125 Minuten ausreichen.
Kann der Akku aufgeladen werden, wenn die Kamera an der USB-Schnittstelle eines PCs angeschlossen ist?
Ja, Du kannst die Kamera mit eingesetztem Akku direkt über ein USB-Kabel an einem PC aufladen. Dazu muss die Kamera ausgeschaltet sein. Bei eingeschalteter Kamera ist dagegen der USB-Verbindungsmodus aktiviert. Alternativ ist zum Aufladen das Netzteil Sony AC-PW20 separat erhältlich.