Canon PowerShot G5 X Mark II

Leistungsfähige Kompakte im klassischen Design

Schon äußerlich ist der Canon G5X Mark II die intensive Modellpflege deutlich anzusehen. Sah das Vorgängermodell mit seinem Sucherbuckel noch wie eine Miniatur-DSLR aus, so orientiert sich das Design der Neuauflage an klassischen Kompaktkameras. Und das im besten Sinne, denn angesichts der großen Funktionsvielfalt fällt die Kamera angenehm kompakt aus. Mit den Abmessungen von 11 × 6 × 4,5 cm passt sie bequem in die Jackentasche. Dennoch hast Du sie dank des ausgeprägten Handgriffs sicher im Griff. Mithilfe des Daumenrads ist die Belichtungskorrektur in Drittelstufen bequem erreichbar, darüber ist das Wahlrad für die wichtigsten Aufnahmemodi positioniert.

Mit Pop-up-Sucher und Selfie-Touchscreen

Im Gegensatz zur zeitgleich vorgestellten PowerShot G7X Mark III wartet das teurere Modell mit einem OLED-Sucher auf, der per Tastendruck aus dem Gehäuse ausfährt. Das Sucherbild misst brauchbare 0,39 Zoll und verspricht mit einer Auflösung von 2,3 Millionen Pixeln eine detailreiche Motivwiedergabe. Besonders für Selfies ist der um 180° klappbare Touchscreen eine bequeme Alternative. Er misst in der Diagonalen 3 Zoll und löst mit 1,04 Millionen Bildpunkten ausreichend scharf auf. Anders als beim Vorgänger verzichtet der Hersteller nun auf einen Zubehörschuh. Stattdessen ist ein Pop-up-Blitz integriert.

Neuer Sensor für höheres Tempo

Hinsichtlich der Sensorgröße und der Auflösung hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts geändert. Es bleibt bei einem vergleichsweise großen 1-Zoll-Sensor, der rund 20 Megapixel auflöst. Neu ist jedoch die Sensor- und Bildprozessorgeneration: Der rückwärtig belichtete CMOS-Sensor weist in der sogenannten Stacked-Bauweise einen zusätzlichen Arbeitsspeicher für die anschließende Bildbearbeitung auf. In Kombination mit dem neuen Digic-8-Prozessor kannst Du deshalb deutlich schnellere Serien fotografieren. Bis zu 20 Bilder pro Sekunde sind bei voller Auflösung möglich, im Burst-Modus sind es sogar 30 B/s. Für hohe Fotoqualität ist ebenfalls gesorgt: Neben dem komprimierten JPEG-Format steht nämlich das RAW-Format mit großer 14-Bit-Farbtiefe zur Wahl. Und noch eine Neuheit: Endlich spendiert Canon seinen hochwertigen Kompaktkameras einen 4K-Videomodus ohne Bildbeschnitt. Die Bildrate liegt bei 30 Bildern pro Sekunde. Wer für gleichmäßige Zeitlupen eine höhere Bildrate benötigt, wählt das Full-HD-Format. Dann stehen flüssige 120 B/s zur Verfügung.

Lichtstarkes Objektiv mit stärkerem Zoom

Mit f1,8 bis f2,8 weist die Optik der PowerShot G5X II eine hohe Lichtstärke auf, die sogar ästhetische Freistelleffekte ermöglicht. Gegenüber dem Vorgänger ist außerdem der Zoomfaktor vergrößert worden, sodass Du im Telebereich flexibler arbeiten kannst. Das optische 5-fach-Zoom deckt nun einen sehr brauchbaren Bereich von 24 bis 120 mm ab. Damit dürftest Du sowohl für Landschaftsaufnahmen als auch für Porträts aus größerer Distanz gewappnet sein. Zusätzlich ist die Optik mit einem Lens-Shift-System gegen Verwackler stabilisiert. Für die permanente Übertragung der Bilder aufs Smartphone ist Bluetooth mit an Bord. Fürs Bilderteilen im Netz und die Fernsteuerung der Kamera steht WLAN zur Verfügung. Wie die günstigere G7X Mark III ist sie mit USB- und HDMI-Anschluss ausgestattet, allerdings lässt sie eine Klinkenbuchse für externe Mikrofone vermissen.

Fazit

Canon verfolgt mit der PowerShot G5X Mark II ein schlüssiges klassisches Kompaktkonzept. Die Kamera ist handlich und bietet dennoch eine Fülle an leistungsfähigen Features, die sie für den vielseitigen Einsatz im Alltag prädestiniert. Wichtige Funktionen sind optimiert worden, dazu zählen der Klappsucher, der 4K-Video-Modus, das zoomstärkere Objektiv und das gesteigerte Arbeitstempo. Allerdings ist sie deutlich teurer als das Vorgängermodell.