Kunstleder Meterware

 


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Einige Nähideen für Kunstleder

Kunstleder – was ist das?

Typisch glatte Lederstruktur, aber ganz ohne Tier? Mit synthetisch hergestellten Wildlederimitaten bekommst du die Stoffe in allen Farben und einer gleichmäßigen Qualität. Anwendungsmöglichkeiten gibt es viele: als Tasche, Möbelbezug oder als Jackenmaterial kann das „vegane Leder“ jedenfalls überzeugen.

Wer die Optik eines feinen Leders zu schätzen weiß, der greift meist auf ein hochwertiges Kunstleder zurück. Der Vorteil gegenüber einem Echtleder liegt hier auf der Hand: modisch in den unterschiedlichsten Ausführungen, preisgünstig und dabei noch leicht in der Pflege hast du mit diesem Lederimitat eine besonders gelungene Alternative. Die Arbeit mit einem Lederimitat lässt sich dabei noch mit Hilfe zusätzlicher Schnittmuster oder Nähanleitungen ergänzen, durch ein oder zwei weitere Stoffe erweitern und so individuell an Ihre Bedürfnisse anpassen.

Darüber hinaus führen wir in unserem Sortiment Kunstleder-Kreativpapier der Marke SNAPPAP, welches gegenüber den Stoffen vegan und umweltfreundlich produziert wurde und zudem noch reiß- und abriebfest ist. Das zu 50% aus Zellulose bestehende Papier in Lederoptik steht seinen Stoffkonkurrenten in nichts nach und bietet ebenso viele Verarbeitungsmöglichkeiten.

Herstellung

Ein Kunstleder wird, wie der Name schon sagt, künstlich hergestellt. Es handelt sich hierbei um ein textiles Gewebe, dass mit einer Beschichtung aus Kunststoff erzeugt wird. Nicht nur Tierschützer schwören auf diese „vegane“ Alternative. Teure Echtlederstoffe haben aufwändige Prozesse in der Herstellung mit Gerbung und die Tierhäute sind nicht permanent verfügbar. Auch kann hier keine Meterware angeboten werden, ein weiterer Pluspunkt für den Einsatz eines Kunstleders. So sollte es nicht nur als ein Ersatzstoff angesehen werden, sondern die Vorzüge in Qualität und Preis muss besondere Wertschätzung erhalten.

Eigenschaften

Weicher Griff, naturgetreue Nachbildung der typischen Lederhaut und große Farbvielfalt – all das wartet auf dich beim Kauf eines Kunstleders! Die Stoffe sind meist glatt, zwar mit der typischen Lederstruktur und daher auch mit etwas Grip, aber mit einer regelmäßigen Oberfläche. Die veloursartige, weichere Oberfläche eines Wildlederimitates macht sich daher im Bekleidungsbereich besonders gut, festere Kunstleder werden eher für Taschen und Co. verwendet.

Weitere Pluspunkte sind die ausgesprochene Robustheit der Stoffvariationen und seine Langlebigkeit. So trägt Kunstleder effektiv dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen und trotz alledem durch seine täuschend echte Optik und sein leichtes Gewicht zu überzeugen. In unserem Onlineshop stehen dir hochwertige Kunstledersorten in diversen Farb- und Oberflächenvariationen zur Verfügung, sodass du auf der Suche nach neuen Materialen für Ihr Nähprojekt garantiert bei uns fündig wirst.

Kunstleder – wie verarbeite ich sie richtig?

Der Zuschnitt

Viel kann man beim Zuschnitt eines Lederimitates nicht falsch machen. Denn das Material franst nicht aus und kann wahlweise mit Rollschneider oder Schere auf Maß gebracht werden. Einzig auf einen Musterverlauf sollte man achten, um ein regelmäßiges Nähbild zu erhalten.

Das Nähen

Es empfiehlt sich auf jeden Fall die Anschaffung einer speziellen Ledernähmaschinennadel. Diese haben eine spezielle Dreikantspitze und Spezialhohlkehle. So ist dir ein gleichmäßiges Nähergebnis garantiert. Auch die Nutzung einer höheren Stichlänge von ca. 3 – 4 mm wirkt sich positiv aus, um starke Perforierung zu meiden. Ein hochwertiges Nähgarn, zum Beispiel unser Gütermann Allesnäher aus reinem Polyester, trägt zum Gelingen bei. Da die Stoffkanten nicht ausfransen, entfällt zeitraubendes Versäubern. Sollte es bei besonders glatten Kunstledern zu Problemen beim Transport des Nähfußes beim Steppen kommen, dann ist ein toller Tipp, etwas Seidenpapier oder Backpapier zwischen Stoff und Nähfuß zu legen. Auf den Gebrauch von Stecknadeln solltest du allerdings verzichten, denn die Stiche wirst du immer sehen. Eine tolle Alternative sind die praktischen Wonderclips.

Allgemeine Pflegehinweise – Kunstleder

Kunstleder ist pflegeleicht und robust, so dass du bei richtiger Behandlung lange Freude daran haben wirst. Beachte bei der Pflege lediglich folgende Tipps:

Waschen

Kunstleder ist nicht gleich Kunstleder. Die meisten von Ihnen sind nicht geeignet für einen Maschinenwaschgang, können aber mit einem feuchten Tuch und ggfs. mit etwas Spülmittel leicht gereinigt werden. Auch eine weiche Bürste kann hier zum Einsatz kommen. Mit wenigen Ausnahmen ist aber auch die Nutzung der Waschmaschine erlaubt. Du solltest hier auf jeden Fall mit möglichst geringen Temperaturen und einem Feinwaschmittel arbeiten. Auf einen Schleudergang solltest du aber auf jeden Fall verzichten. Achte einfach auf unsere nützlichen Hinweise bei den Artikeln, so hast Du garantiert lange Freude am Produkt!

Trocknen

Sollte ein Waschen deines Wunschstoffe erlaubt sein, dann solltest du ihn möglichst glatt trocknen. Im Idealfall sollte er liegend vorab glattgezogen werden, um möglichst viel Bügeln zu umgehen.

Bügeln

Sollte dein Stoff Falten geworfen und haben und ein Bügeln ist zwingend nötig, solltest du ein paar Regeln beachten! Zwischen Stoff und Bügeleisen immer einen Hitzeschutz, zum Beispiel in Form eines feuchten Tuches legen. Mit besonders wenig Hitze bügeln und erst an einer Naht probebügeln. Es empfiehlt sich, die Stoffe von links zu bügeln, um die rechte Seite möglichst vor großerer Hitzeeinwirkung zu schonen.

Kurz zusammengefasst

  • Kunstleder ist eine preisgünstige, vegane Alternative zu Echtleder.
  • Kunstleder franst nicht aus und ist daher leicht in der Verarbeitung.
  • Entgegen dem Echtleder ist es als Meterware zu kaufen.
  • Besondere Ledernähmaschinennadel und eine höhere Stichlänge von etwa 3-4 mm sind empfehlenswert.
  • Kleine Flecken lassen sich leicht mit einem feuchten Tuch oder einer weichen Bürste entfernen, ggfs. ist auch auch eine Maschinenwäsche möglich.
  • Keine Stecknadeln benutzen, besser sind hier Wonderclips. Der Zuschnitt kann bequem mit Rollschneider oder Schere erfolgen.

Häufig gestellte Fragen

Affenhaut ist ein Stoff, der an seiner Oberfläche samtig aufgeraut istm und ist damit dem Wildlederimitaten zuzurechnen. Einen Höhepunkt hatte der Stofftyp in den 1960er Jahren, als Lederstoffe chic waren. Affenhaut galt es günstige Alternative und fand weite Verbreitung. Nachtteilig und bezeichnend für den Stoff ist, dass die Träger leicht ins Schwitzen gerieten und sich der Stoff elektrisch auflädt. Affenhaut besteht zu 100 Prozent aus Polyester. 

Wer Kunstleder heute verwenden will, sollte beim Nähen den Fokus mehr auf Deko-Nähprojekte legen. Denn zu den guten Eigenschaften von Affenhaut zählen:

  • waschbar
  • formstabil
  • knautschfrei
  • wasserabweisend

Warum Affenhaut manchmal doch zu Kleidung verarbeitet wird

Affenhaut ist leicht zu verarbeiten – franst nicht aus. Diese Eigenschaft sorgt dafür, dass aus Affenhaut allerlei Faschingskostüme entstehen. Besonders Tierkostüme werden aus dem fellartigen Faschingsstoff genäht.

Alcantara ist ein synthetisches Velourlederimitat aus ultrafeinen Fasern. Der nach den Schluchten Goledell’Alcantara am nordsizilianischen Fluss Alcantara benannte Stoff wird ausschließlich von dem 1972 als italienisch-japanisches Joint Venture gegründete Unternehmen Alcantara S.p.A. (Geschäftssitz: Mailand, Produktionsstandort: Terni (Umbrien)) produziert. Die Geschäftsgrundlage des Unternehmens basiert auf dem Patent eines für den 1970 von dem japanischen Toray-Industries-Chemiker MiyoshiOkamoto als Alternative zu Lederware entwickelten Materials.

Herstellung

Das Herstellungsverfahren von Alcantara ist aufwändig und kostspielig. Aufgrund dessen sind die Unterschiede zum Verkaufspreis echten Leders kaum spürbar. Die relativ hohe Preisqualität bei Alcantara hat auch dazu geführt, dass regelmäßig scheinbar preisgünstige Alcantara-Fälschungen am Markt angeboten werden.

Eigenschaften

Alcantara ist griffig wie feines Leder, hat jedoch eine geringere Dichte, ist pflegeleicht und allergieneutral.Das Velourslederimitat Alcantara (auch als „Alkantara“, „Ecsaine“ oder „Ultrasuede“ bezeichnet) gehört zur Gruppe der Mikrofaserstoffe, die sich durch ihre Strapazierfähigkeit, Langlebigkeit, Leichtigkeit und Anschmiegsamkeit auszeichnet. Die beiden Grundkomponenten von Alcantara sind die Mikrofaserstoffe Polyester und Polystrol (beziehungsweise Polyurethan). Die Eigenschaften von Alcantara sind neben der betonten Weichheit des Textils seine außergewöhnliche Elastizität und hervorragende Atmungsaktivität. Zudem kann das Imitat leicht bearbeitet und vielfältig eingefärbt werden.

Verwendung

Alcantara ist nicht nur als Dekostoff, sondern auch als Bekleidungsstoff ein begehrtes Material, das häufig bei der Produktion von Mänteln, Jacken und Handschuhen verarbeitet wird.

Zudem kommt das Velourlederimitat in der Möbelproduktion zum Einsatz. Klassischerweise wird Alcantara als Bezugsstoff von Sofas, Sesseln und Stühlen verwendet. Das Lederimitat ist aber auch beliebt bei der hochwertigen Ausstattung von Sportautos und anderen Kraftfahrzeugen sowie bei Booten und Flugzeugen für Sitze und Innenverkleidungen. Dabei spielt nicht zuletzt der gewichtsreduzierende Alcantara-Effekt eine wesentliche Rolle: Im Verhältnis zu Naturleder ist Alcantara nämlich 50 % leichter.

  • Mäntel und Jacken
  • Handschuhe
  • Dekostoff
  • Bezugsstoff für Möbel
  • Innenverkleidung von Autos, Booten, Flugzeugen

Pflegehinweis

Alcantara stellt in der Regel kaum Ansprüche an die Reinigung und Pflege. Meist genügt ein leichtes Abwischen mit einem Feuchttuch oder ein einfaches Abbürsten. Alcantara-Stoff kann aber auch problemlos bei geringen Temperaturen in der Waschmaschine von Verschmutzungen befreit werden. Allerdings können bestimmte Flecken für Alcantara problematischer sein als für Naturleder oder andere Naturmaterialien und möglicherweise trotz intensiver Reinigung Ränder hinterlassen.

Belseta ist eine bekannte Stoffmarke des Herstellers DeBall. Das Textilunternehmen mit Sitz in Nettetal in Nordrhein-Westfalen hat sich auf Möbelstoffe und Interior Design spezialisiert. Alle Stoffe gelten als äußerst hochwertig. 

Belseta ist ein Lederimitat, das aus hochwertigen und feinen Microfasern hergestellt wird. Belseta gibt es in drei Variationen: Belseta High Tech, Belseta Sports und Belseta Peach Skin. 

Chamois-Leder ist ein sehr saugfähiges, weiches und wasserdurchsichtiges Leder.

Es wird auch wird als Putzleder verwendet.

Ist die französische Bezeichnung für >> Ziegenleder 

Chromleder entsteht, wenn natürliches Leder mit Chromsulfat gegerbt wird. Dieser Prozess macht das Leder widerstandsfähiger gegen Wasser, Feuchtigkeit, hohe Temperaturen sowie Säuren und Alkalien. Außerdem ist es im Vergleich zu pflanzlich gegerbtem Leder leichter und wesentlich reißfester. Chromgegerbt werden sämtliche Bekleidungsleder, so gut wie alle Schuhoberleder und der große Teil verschiedenster Polsterleder.

Die Chromgerbung wird heutzutage bei rund 85 Prozent der weltweiten Lederherstellung angewendet. Dabei kommt Chrom(III)-Salz zum Einsatz. Dieser sogenannte Chromalaun ist nach bisherigen Kenntnissen ökologisch und gesundheitlich unbedenklich. Er kommt mit einem Gehalt von etwa einem Viertel im 33-prozentigen basischen Chromsulfat vor. Als Gerbstoff macht das Salz nur rund eineinhalb bis vier Prozent des Ledergewichts aus. Bei pflanzlich gegerbtem Leder beträgt dieser Anteil bis zu 20 Prozent. Chromleder ist auch wesentlich wasserabweisender. Der Gerbprozess geht schneller vor sich und spart darüber hinaus Material.

Frisch gegerbtes offenporiges Leder hat einen bläulich-grauen Farbton, und lässt sich vor der Weiterverarbeitung und Färbung sehr gut und lange Zeit lagern. Jährlich werden ungefähr 480.000 Tonnen Chromgerbstoffe hergestellt. Chrom gehört zur Gruppe der Schwermetalle, und kommt in den oberen Schichten der Erdkruste vor, wo es bergbaulich gewonnen wird.

Chrom(III) ist selbst für allergisch veranlagte Menschen bei der Berührung und dem direkten Hautkontakt absolut unbedenklich. Im Trinkwasser sind gesetzlich 50 Mikrogramm Chrom(III) erlaubt. Gesundheitsschädlich ist aber Chrom(VI), das bei der unsachgemäßen Chromgerbung entstehen kann. Es bildet sich zum Beispiel durch die Einwirkung von Fetten mit hohem Gehalt ungesättigter Fettsäuren. Auch der Einsatz von alkalischen Klebern kann diese Prozesse begünstigen. Deshalb wird dem Verarbeitungsprozess noch eine pflanzliche Nachgerbung angeschlossen, etwa mit natürlichen Stoffen des Quebracho-Baums oder der Kastanie.

Bei der Gerbung bilden sich chromhaltige Abwässer und Reststoffe, die aufbereitet werden können. Vorsicht ist geboten beim Entsorgen von chromgegerbten Ledern, zum Beispiel in Autositzen, weil starke Hitze das Entstehen von Chrom(VI) beschleunigen kann.

Die für Schuhe und Kleidung benötigten Chromleder werden zumeist im sogenannten Einbadverfahren hergestellt. Bei starken tierischen Häuten dauert dieses Salzbad sechs bis acht Tage. Der Zeitraum verkürzt sich entsprechend, wenn dünnere Häute oder Felle gegerbt werden.

Fischleder ist eine sehr alte, beinah vergessene Technik zur natürlichen Lederherstellung, die vor allem von einzelnen indigenen Völkern, wie den sibirischen Nanai, noch beherrscht werden. Dabei wird das Leder aus der Fischhaut gewonnen. Die Art des Fischs ist dabei nicht wesentlich. Fischleder ist zwar kein Kunstleder, aber dennoch eine Alternative zum Echtleder.

Fischleder kann heute auch industriell hergestellt werden. In den 2000-er Jahren wurden eine solche Produktion in Deutschland eingerichtet. Das Ergebnis ist ein sehr weiches, elastisches und leichtes Leder, das zu Accessoires und Kleidungsstücken verarbeitet werden kann. Ein paar besondere Eigenschaften sind:

  • Fischleder riecht nicht nach Fisch, sondern nach ganz gewöhnlichem Leder.
  • Obwohl die Schuppen entfernt sind, erinnert die Optik des Fischleder an Fischhaut.
  • Fischleder ist einzigartig, denn die Beschaffenheit von Fischleder ist von Produkt zu Produkt unterschiedlich. 

Ist Fischleder denn auch nachhaltig?

Man kann heute sagen, dass es eine gute Entscheidung ist, das alte (kulturelle) Wissen zu bewahren und Fische als alternative Quelle zur Herstellung von Leder zu verwenden. Aber auch nur solange, dafür nicht zusätzliche Fischmengen gefangen werden und keine bedrohten Fischarten verwendet werden. Aus den Abfällen in den Fischbetrieben kann die Haut der Fische zusätzlich nutzbar gemacht werden.

Ferner kann industriell hergestelltes Fischleder andere durch die Jagd vom Aussterben bedrohter Tierarten unter den Säugetieren (Rinder, Wiesel, etc) wie auch den Reptilien (Krokodilsleder) durchaus ersetzen und so einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Biodiversität leisten. 

Letztlich aber ist es eine Frage des Umfangs. Je größer und mächtiger ein Industriezweig wird, desto größer sind seine Umweltrisiken. Doch davon ist der Zweig der Fischlederproduktion noch weit entfernt. Es führt eher ein Nischendasein.  

Tipp: Eine wirklich tolle Entdeckung, die ich bei meinem Recherchen gemacht habe ist die Seite von Anatol Donkan. Anatol sitzt im bayrischen Viechtach und hat sich Fischleder zum Handwerk gemacht! Er nennt es „vegetabile Gerbung“. Also schau da mal rein!

Nein. Glacéleder ist kein Kunstleder. Unter Glacéleder versteht man vielmehr eine Klasse von >> Ziegenleder oder Lammleder, welches mit Aluminiumsulfat [Al2(SO4)3] besonders glänzende Eigenschaften erhält. Durch die Veredelung des Leders können sehr hochwertige Lederprodukte wie z.B. feine Damenhandschuhe hergestellt werden.

Glattleder ist die äußere, genarbte Seite der Tierhaut. Sie ist je nach der Beschaffenheit der natürlichen Narbung verarbeitet. Noch mit Haaren versehene Lederoberseiten sind Felle beziehungsweise Pelze. Kalbsleder sind sehr flach genarbt, Krokodilleder beispielsweise sehr tief. Sie sind nicht so „glatt“, wie ihr Name sagt. Hautstruktur, Poren und äußere Einwirkungen wie Verletzungen sind gut zu erkennen. Das Gegenteil der Glattleder sind die Rauleder, also die Unterseiten der Haut.

Das auf der Narbenseite angeschliffene, somit leicht samtene Glattleder heißt Nubuk. Eine Oberflächenfärbung macht das Glattleder wesentlich widerstandsfähiger gegen Flecken und das Ausbleichen. Jedoch verliert es damit von seinen weichen und wärmenden Eigenschaften. Naturbelassenes Anilinleder dagegen ist offenporig, und fühlt sich angenehmer an. Wiederum verträgt es Flecken nicht so gut, und bleicht außerdem eher aus.

Ein sehr geschätztes Glattleder ist Nappa. Es zeichnet sich durch seine vergleichsweise glatte Oberfläche, einen matten Glanz und hohe Geschmeidigkeit aus. Stark glänzende Oberflächen haben die sogenannten Brushleder. Sie verdanken ihren Namen einer besonderen Behandlung mit Bürsten. Veloursleder wird dagegen die angeschliffene Innenseite der Tierhaut genannt. In Abhängigkeit von seiner Verarbeitung ist es samtähnlich oder auch eher rau.

Weitere Arten der Glattleder sind gewachste Leder und Lackleder. Die einen werden mehr oder weniger intensiv mit Wachs oder Fett bearbeitet, was ihnen Glanz und größere Widerstandskraft verleiht. Ein gründlicher Lacküberzug macht das Glattleder sodann beinahe völlig unempfindlich gegen Feuchtigkeit.

Veredelung von Glattleder

Bei der Veredelung von Glattledern wird weiterhin nach Rein-Anilin, Semi-Anilin und pigmentierten Ledern unterschieden.

  • Rein-Anilin wird gefärbt, bleibt jedoch ansonsten unbehandelt. Es zeichnet sich am stärksten durch den ursprünglichen Charakter des Leders aus, ist vom Gebrauch gezeichnet, aber eben ganz individuell.
  • Semi-Anilin bekommt eine oberflächliche Tönung mit Pigmentfarben, wodurch es geschmeidiger, gefälliger und strapazierfähiger wird.
  • Pigmentiertes Leder besitzt eine mehr oder weniger starke Farbschicht, unter der die ursprüngliche Maserung nur noch schwach oder nicht mehr erkennbar ist.

Latex wird zwar häufig wie Stoff verwendet, es handelt sich allerdings um kein Gewebe. Durch die flächige Beschaffenheit ähnelt es eher einer Folie, die sprichwörtlich „aus einem Guss“ hergestellt wurde.

Eigentlich ist der Begriff Latex jedoch irreführend: Die Grundsubstanz, also der Milchsaft des Kautschukbaumes, wird bereits als Latex bezeichnet. Der Kautschukbaum wächst in tropischen Gebieten, hauptsächlich im brasilianischen Amazonasbecken. Zwar erkannten die portugiesischen Eroberer bereits im 15. Jahrhundert, dass sich Kleidung mit dem Milchsaft des Baumes wasserundurchlässig abdichten lässt, bis zur industriellen Nutzung dauerte es allerdings noch Jahrhunderte. Erst mit der neu entdeckten Möglichkeit, durch Vulkanisation Gummi herzustellen, begann Mitte des 19. Jahrhunderts der Siegeszug des Materials.

Anfangs wurde Gummi hauptsächlich für die Herstellung von Reifen genutzt und half der jungen Automobilindustrie auf die Räder – doch rasch kamen andere Einsatzgebiete hinzu.
Während bei vielen technischen Produkten von Gummi die Rede ist, hat sich für flüssiges Fertigsubstrat und für flache, ebenmäßige Bahnen des Materials der Begriff Latex durchgesetzt. Die Grundfarbe des Materials ist eigentlich ein milchiges Weiß, andere Farben entstehen durch die Zugabe von Farbpigmenten. Am häufigsten wird Latex in Schwarz produziert.

Durch seine glatte Oberfläche lässt sich Latex komplett sterilisieren und wird daher auch zur Herstellung von Kondomen, Handschuhen und OP-Kleidung genutzt. Aber auch für Gummistiefel und im modischen Bereich findet Latex immer wieder Verwendung. Häufig wird Latexkleidung jedoch nicht aufgrund ihrer Funktion getragen, sondern erfüllt erotische Aspekte: Meist handelt es sich um sehr enge Kleidung, die ein besonderes Tragegefühl erzeugt. Auch der Geruch wird von vielen Menschen als sexuell erregend wahrgenommen. Latex gilt zwar als gut verträglich, es gibt jedoch eine größer werdende Gruppe von Allergikern.

Latex kann im Tauchverfahren hergestellt, aber auch genäht oder geklebt werden. Nähte können sich allerdings negativ auf die Elastizität auswirken. Auch durch Schweiß, Schmutz, Kontakt mit Ölen und Fetten oder starke Sonneneinstrahlung kann das Material porös werden und reißen. Es empfiehlt sich daher, Latex nur mit spezieller, ph-neutraler Waschlotion zu reinigen. Nach dem Trocknen sorgt eine Behandlung mit Talkumpuder für Pflege und dauerhafte Elastizität. Wenn besonderer Wert auf den Glanz gelegt wird, kann die Materialpflege auch mit Silikonöl oder speziellen Pflegeprodukten erfolgen.

Leder kann aus der Haut von Rindern, Ziegen, Gämsen, Pferden, Krokodilen, Schweinen, Fischen, Schafen, Elefanten oder gar dem Strauß hergestellt werden. Rindleder gibt es in verschiedenen Qualitäten, aber nicht bei Stoffe Hemmers – Wir empfehlen Kunstleder für den Nähbedarf zu verarbeiten.

  • Rindboxleder: wird zu festem Schuhwer wie Stiefel verarbeitet. Für den heimischen Nähbedarf ist der Stoff eher ungeeignet.
  • Boxcalf: Ähnlich wie Rindboxleder werden hieraus industriell Herrenschuhe hergestellt, allerdings keine Stiefel. Es dienst aber auch als grundmaterial für Taschen und und andere feine Lederwaren. Zum Beispiel lässt sich ein klassischer Schulranzen daraus nähen.
  • Goldchrom: Aus diesem Material werden beispielsweise Medizinbälle gemacht.

Weitere Echtlederarten findet ihr hier.

 

Nubukleder ist samtig geschliffenes Rindsleder, das sehr kratzfest und durch Einwachsen wasser- und schmutzfest ist.

Weitere Informationen kannst du dem Eintrag >> Glattleder entnehmen

Ridiskin ist Lederimitatgewebe, dass in der Regel aus 52% Viskose, 35% Polyurethan und 13% Polyamid besteht.

Ziegenleder ist nach Rindsleder und Schafsleder an dritter Stelle hinsichtlich der Produktion und damit auch der Verbreitung. Ziegenleder ist wertvoller als das Leder vom Schafen bzw. von Lämmern, weil es widerstandsfähiger, aber trotzdem geschmeidig ist. Ursache ist, dass in Ziegenleder keine Fetteinlagerungen vorhanden sind.

Außerdem gehört es zu den leichtesten Lederarten. Aufgrund der weltweiten Verfügbarkeit von Ziegen, ist Ziegenleder ein vergleichsweise günstiger Rohstoff.

Ziegenleder wird gerne verwendet um spezielle Kleidung wie Handschuhe anzufertigen, aber auch Schuhe, Bucheinbände und Taschen werden aus Ziegenleder hergestellt.

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