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Köper bzw. Twill – ideal für Berufs- und Freizeitkleidung
Twillstoff beruht auf der Köperbindung – einer der drei Grundbindungsarten nach denen Stoffe gewebt werden. Während Twill als internationale Bezeichnung breite Verwendung findet, spricht man hierzulande auch einfach von Köper. Typisch für Köper ist der schräg laufende Grat, entweder von links oben nach rechts unten – S-Grat – oder von links unten nach rechts oben Z-Grat. Wer dem Französischen mächtig ist, wird Köper auch als „serge“ kennen, das im Deutschen ebenfalls verschiedene Gewebe in Köperbindung bezeichnet. Köperstoffe sind robust und in der Regel aus 100% Baumwolle, weshalb wir ihn auch als Baumwollköper führen. Daneben gibt es auch Baumwoll-Polyester-Mischungen, wodurch die Köperstoffe weicher und dehnbar werden. Ein typisches Beispiel für Twill ist Denim, welcher als Jeansstoff bei uns ebenfalls erhältlich ist.
Was für ein Stoff ist Twill oder Köper nun genau?
Herstellung
Um das Prinzip der Köperbindung zu verstehen, muss man sich mit den Begriffen Kettfaden und Schussfaden auseinandersetzen. Als Kettfäden bezeichnet man die vertikalen Fäden im Stoff. Sie werden in Längsrichtung aufgespannt und verlaufen später parallel zur Webkante. Die Schussfäden sind die horizontalen Fäden im Stoff und liegen quer zu den Kettfäden. Bei einer Köperbindung wird der Schussfaden zunächst unter einem Kettfaden hindurchgeführt, geht danach über zwei oder mehr Kettfäden hinweg und wird anschließend erneut unter einem Kettfaden hindurchgeführt. Das wiederholt sich immer weiter.
Die nachfolgenden Schussfäden werden jeweils um eine Position verlagert, wodurch der charakteristische, schräg verlaufende S- bzw. Z-Grat in entsteht. Letzterer wird Köpergrat oder Diagonalgrat genannt. Gewebe, die in Köperbindung hergestellt sind, verfügen über zwei unterschiedliche Seiten. Je nachdem, ob die Oberseite (das „rechte Warenbild“) mehr Kettfäden oder mehr Schussfäden aufweist, spricht man von einem Kettköper oder einem Schussköper.
Eigenschaften
Baumwollköper ist sehr strapazierfähig und haltbar. Er verfügt über ein festes Gewebe, ist formstabil und punktet mit einem weichen, angenehmen Griff. Außerdem ist der Stoff atmungsaktiv, saugfähig und kratzt nicht, wodurch er hohen Tragekomfort bietet. Da sich Baumwollköper gut drapieren lässt, kommt er nicht nur für die Herstellung von Bekleidung, sondern auch für Dekorationen zum Einsatz. Köper aus Baumwolle mit Polyester-Anteil hat im Wesentlichen die gleichen Eigenschaften wie reiner Baumwollköper, ist aber mitunter etwas hitzeempfindlicher.
So verarbeiten Sie Baumwollköper richtig
Zuschnitt
Um Baumwollköper zu nähen, ist nicht viel Näherfahrung erforderlich. Im Gegenteil, der Stoff ist durchaus anfängergeeignet und bereitet weder beim Zuschnitt noch beim Nähen Probleme. Pflegeleicht ist er obendrein. Fällt die Wahl auf Baumwollköper, ist es wichtig, den Stoff im Vorfeld zu waschen, denn die Naturfasern laufen nach der ersten Wäsche noch ein wenig ein. Kalkuliere also schon beim Kauf etwas mehr Stoff ein.
Baumwollköper kann trotz des schräg verlaufenden Grats ganz normal zugeschnitten werden. Verwende dazu eine Stoff- oder Schneiderschere oder einen Rollschneider. Die Klingen sollten scharf sein, damit auch fester Baumwollköper problemlos durchtrennt werden kann. Wenn der Stoff nicht elastisch und angenehm griffig ist, verschiebt und verzieht er sich nicht. Zum Fixieren mehrerer Stofflagen nutze Stoffklammern oder Stecknadeln. Um die Nahtlinien anzuzeichnen, greife z.B. auf Schneiderkreide oder ein Kopierrädchen zurück.
Nähen
Um Baumwollköper zu nähen, verwende am besten eine Universalnadel, deren Stärke auf die Beschaffenheit des Stoffs abgestimmt ist. Zur Orientierung: Für feine Baumwollstoffe eignen sich meist Nadeln mit 70er-Stärke, für festere Stoffe Nadeln mit 80er Stärke oder höher. Baumwollköper ist grundsätzlich einfach zu verarbeiten und erfordert keine besondere Ausstattung.
Du kannst somit jede handelsübliche Nähmaschine verwenden und musst nicht zwangsläufig auf eine Overlock-Maschine zurückgreifen, auch wenn sie den Komfort bietet, gleichzeitig nähen und versäubern zu können. Baumwollköper muss nämlich an den Kanten versäubert werden, da diese zum Ausfransen neigen. Um sich die Arbeit zu erleichtern, kannst du die Stoffkanten vorher umbügeln, dann lassen sie sich einfacher nähen.
Schicke Alternative: Fasse die Kanten mit einem Schrägband, beispielsweise einem Köperband aus Baumwolle, ein. Das sieht sehr edel und akkurat aus, ist jedoch recht aufwendig.
Allgemeine Pflegehinweise – Köper / Twill
Waschen
Baumwollköper kann meist bei heißen Temperaturen von bis zu 60 °C im Normalwaschgang gewaschen werden, Köper mit Polyester-Anteil hingegen bei bis zu 30 °C im Schonwaschgang. Mitunter ist auch eine chemische Reinigung möglich. Konkrete Informationen dazu findest Du in den Herstellerhinweisen.
Trocknen
Ob Köper trocknergeeignet ist oder nicht, hängt von seiner Zusammensetzung und Beschaffenheit ab. Beachte hierzu die jeweiligen Angaben zur Pflege.
Bügeln
Köper kann in der Regel bei mäßig heißer Temperatur gebügelt werden.
Kurz notiert: Köper / Twill
Köper ist die Kurzform für Köperbindung und bezeichnet dementsprechend keinen konkreten Stoff, sondern eine Webart. Andere typische Bezeichnungen sind Twill und Serge.
Charakteristisch für Köperstoffe ist ihr schräg verlaufender Grat, der durch die spezielle Verwebung von Schuss- und Kettfaden zustande kommt.
Köper findet insbesondere im Bekleidungsbereich Verwendung, kann aber auch als Dekorationsstoff und für die Herstellung von Heimtextilien eingesetzt werden.
Da Köper einfach zuzuschneiden und zu nähen ist, eignet er sich sehr gut für Nähanfänger.
Köper zeichnet sich durch pflegeleichte Eigenschaften aus. Er kann in der Waschmaschine gewaschen und problemlos gebügelt werden.
Linksseitig gerauter Baumwollstoff in Köperbindung mit weichem Flor. Häufigste Verwendung:
Nachtwäsche (insb. im Winter)
Unterwäsche (Herbst / Winter)
Hemden
Durch die geraute Oberfläche schließt Finette Stoff auf der Innenseite mehr Luft ein, wodurch die Körperwärme länger im Stoff gehalten wird. Die weiche Oberfläche sorgt für ein angenehmes Tragegefühl, weshalb Finette Stoff gerne für Unterwäsche im Winter verwendet wird.