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Tüll ist sozusagen das Stoff-gewordene Pendant zu einer herrlich lockeren Sahnecreme auf einem Stück Torte. Er ist dekorativ und luftig – und gleichzeitig stärker, als er aussieht. Er gibt Stabilität und ziert gleichzeitig. Balletttänzerinnen tragen Tutus aus Tüllstoff, Prinzessinnen stellt man sich in einem zartrosa Tüllkleid vor und prächtige Roben werden mit Tüllstoff in Form gebracht. Doch nicht nur zu festlichen Anlässen und für Bühnenauftritte ist Tüll geeignet. Inzwischen ist es sogar üblich, dass ein Tüllrock von Damen oder Kindern im Alltag getragen wird. Der zarte Stoff ist ein echter Hit und hat viele Einsatzmöglichkeiten.
Tüllstoff – was ist das?
Herstellung
Tüll-Stoff ist ein feines Netzgewebe, das aus durchgehenden Kettfäden besteht, die mit schräg verlaufenden Schlussfäden zu einer gleichmäßigen, rautenförmigen Struktur aufgespannt werden. Als Grundlage werden häufig Nylonfasern verwendet. Es entsteht ein durchsichtiger, grob gekettelter Stoff, der ursprünglich aus Frankreich stammt. Die französische Stadt Tulle, nach der der Stoff benannt ist, wurde bekannt für die Herstellung der stabilen und gleichzeitig sehr leichten Tüll-Stoffe.
Eigenschaften
Tüllstoff vereint einige zunächst sehr gegensätzlich erscheinende Eigenschaften in sich. Er ist unglaublich leicht; sein Gewicht beträgt weniger als 20 Gramm pro Quadratmeter. Wegen seiner luftigen, grobmaschigen Struktur sollte man meinen, dass er weich fällt, doch das Gegenteil ist der Fall. Tüll ist steif und lässt sich nicht leicht drapieren – er steht eher, als dass er liegt oder fällt. Deswegen eignet sich das voluminöse Gewebe hervorragend für Unterröcke und Petticoats, die Rockabilly-Kleidern oder eleganten Roben Stand geben. Auch für so manches Brautkleid wird Tüll verwendet, um es in ein opulentes Traumkleid zu verwandeln, das den schönsten Tag des Lebens noch schöner macht.
Tüll hat den Vorteil, dass er nicht ausfranst und nicht versäubert werden muss, daher lässt sich der Stoff schnell verarbeiten. Vorsicht jedoch, wenn du an der Tüll-Rolle ziehst. Besonders reißfest ist das Gewebe nicht.
Tüllstoff – wie verarbeite ich ihn richtig?
Tüll ist ein Stoff, der sich sehr leicht verarbeiten lässt. Nicht zuletzt deswegen gibt es für Anfänger gut geeignete Anleitungen für Tüllkleid und Co. Willst du mit einem einfachen Tüllrock in Weiß oder Schwarz deinem Alltag ein wenig Extravaganz verleihen? Das gelingt dir mit Tüllstoff sogar dann, wenn du noch nicht viel Erfahrung an der Nähmaschine hast.
Zuschnitt
Der leichte Tüllstoff verrutscht beim Markieren gerne, außerdem ist Schneiderkreide auf dem Gewebe schlecht zu sehen. Falls du mit der Schneiderkreide zu fest drückst, kann das Gewebe einreißen. Am einfachsten ist es, direkt am Schnittmuster entlang zu schneiden. Mit einer normalen Schneiderschere kommst du leicht durch das Gewebe.
Nähen
Tüllstoff zu nähen ist kinderleicht. Du kannst ganz einfache Universalnadeln verwenden. Tüllstoff stellt dahingehend keine besonderen Anforderungen, da er sehr locker gewebt ist. Welche Sticheinstellung du benutzt und mit welcher Nadel gearbeitet wird, entscheidet sich also nicht am Tüll, sondern daran, auf welchem Gewebe der Tüllstoff befestigt wird: Satin, Baumwolle, Gummibänder oder andere Stoffe.
Weil Tüllstoff durchsichtig ist, wird er in der Regel zumindest unterfüttert. Am Futterstoff kannst du Tüll problemlos mit einem Geradstich befestigen.
Tüllstoff – wie pflege ich ihn am besten?
Tüll ist ein Stoff, der sich sehr leicht verarbeiten lässt. Nicht zuletzt deswegen gibt es für Anfänger gut geeignete Anleitungen für Tüllkleider und Co. Willst du mit einem einfachen Tüllrock in Weiß oder Schwarz deinem Alltag ein wenig Extravaganz verleihen? Das gelingt dir mit Tüllstoff sogar dann, wenn du noch nicht viel Erfahrung an der Nähmaschine hast.
Waschen
Leider ist Tüllstoff bei der Pflege so empfindlich, wie es seine durchscheinende Zartheit vermuten lässt. Es wird nicht empfohlen, ihn in der Waschmaschine zu waschen. Stattdessen solltest du ihn lieber bei 30 Grad Celsius von Hand waschen und dabei ein Feinwaschmittel verwenden.
Trocknen
Maschinelles Trocknen verträgt Tüllstoff nicht. Statt den Wäschetrockner zu nutzen, solltest du Tüll besser auf dem Wäscheständer an der Luft trocknen lassen.
Bügeln
Große Hitze mag Tüllstoff ebenfalls nicht, da es sich meist um ein Kunstfasergewebe wie Nylon handelt. Bügeln kannst du ihn zwar, doch solltest du das mit niedriger Hitze und nicht zu lange tun.
Steckbrief
Tüll ist ein dekorativer und luftig-voluminöser Stoff
sehr leicht und formstabil, jedoch nicht reißfest
leicht und schnell zu verarbeiten – muss nicht versäubert werden
Zuschnitt mit Schneiderschere empfehlenswert. Aufpassen: Tüll verrutscht schnell
Pflege: nur Handwäsche bei 30 Grad, Lufttrocknen und beim Bügeln nur kurz bei niedriger Hitze