Wer Jeansstoff und seine typische Denim-Optik schätzt, findet in Chambray-Stoff eine leichte und luftige Alternative. Charakteristisch für Chambray ist seine in sich leicht melierte, fast schillernde Struktur. Der feine Stoff wird aus zwei verschiedenfarbigen Fäden gewebt und erinnert optisch ein wenig an Jeans.
Ihren Namen verdanken Chambray-Stoffe angeblich der Herkunft des Webers Baptiste aus Chambrai in Flandern. Er soll die spezielle Webart aus verschiedenfarbigen Fäden um das Jahr 1300 erstmalig verwendet haben. Abgeleitet von seinem Vornamen begegnet uns Chambray zuweilen auch unter der Bezeichnung Batist.
Chambray oder Batist wird in den meisten Fällen aus Baumwolle oder Leinen gewebt, selten aus Kunstfasern wie Viskose oder Polyester. Er zeichnet sich durch eine spezielle Webart aus, bei der der Kettfaden und der Schussfaden verschiedenfarbig sind. Meistens werden ein hellerer und ein dunklerer Faden verarbeitet, wodurch eine interessante melierte Optik entsteht. Sehr gängig ist es, Blautöne in verschiedenen Helligkeitsgraden zu verwenden, wodurch eine Ähnlichkeit zu Jeansstoff erzeugt wird. Darüber hinaus gibt es viele weitere Farbvarianten.
Chambray ist der perfekte Sommerstoff. Er ist im Gegensatz zu normalen und eher festen Jeansstoffen glatt und weich im Griff, dünn und luftig-leicht. Da er aus Baumwolle oder Leinen gefertigt ist, wirkt er temperaturregulierend und fühlt sich immer ein wenig kühl an. Gleichzeitig lässt er Luft hindurch und schmeichelt der Haut, wenn der laue Sommerwind das Material streift. Da es sich um einen gewebten Stoff handelt, ist Chambray nicht elastisch und hat ein wenig Stand, was ihn zu einem idealen Blusenstoff macht.
Das Wichtigste vorweg: Bevor Du die Schnittteile auf den Stoff übertragen und ihn zuschneidest, sollte Chambray einmal gewaschen werden. Da Baumwollstoffe beim ersten Waschgang um bis zu zehn Prozent eingehen können, erspart Dir dieser Schritt böse Überraschungen. Ist der Stoff nach dem Waschen verknittert, dann bügel die Falten vor dem Zuschnitt glatt. Anderenfalls kann es passieren, dass die Schnittteile nicht die korrekte Form haben, was sich später eventuell negativ auf die Passform auswirkt. Plane darüber hinaus eine ausreichende Nahtzugabe ein. Vor allem Anfänger können dann kleinere Fehler in der Passform besser ausgleichen.
Der Zuschnitt selbst ist unkompliziert und mithilfe einer scharfen Schere oder einem Rollschneider im Nu erledigt. Empfehlenswert ist es, die Stoffteile mit dünnen und spitzen Nadeln zusammenzustecken, um den Stoff so wenig wie möglich zu beschädigen. Alternativ kannst Du Quilt Clips oder andere Klammern zur Befestigung verwenden. Tipp: Im Notfall tun es auch Haarklammern.
Selbst diejenigen, die im Umgang mit der Nähmaschine noch nicht allzu versiert sind, werden mit Chambray-Stoffen im Handumdrehen Ergebnisse erzielen, die sich sehen lassen können. Der anfängerfreundliche Stoff wird einfach mit einem Geradstich vernäht.
Empfehlenswert hierfür sind feine Universalnadeln oder Microtex-Nadeln, da diese keine großen Löcher in dem feinen Stoff hinterlassen. Wenn Du besonders zarte Chambray-Stoffe verarbeitest und verhindern möchtest, dass diese beschädigt werden oder Fäden ziehen, verwende eine neue Nadel. Da das Gewebe ausfranst, raten wir, die Naht zusätzlich zu versäubern.
Chambray und Batist aus Baumwolle kannst Du ohne Probleme im Normalwaschgang der Waschmaschine reinigen. Die meisten Textilien vertragen allzu heiße Temperaturen eher weniger: Wasche im Zweifelsfall immer bei 30 Grad Celsius.
Verzichte darauf, Chambray im Wäschetrockner zu trocknen. Lass ihn stattdessen an der Luft trocknen.
Chambray ist leicht und fein, aber nicht knitterfrei. Allerdings hält er eine Behandlung mit dem Bügeleisen in der Regel gut aus. Beachte die Pflegehinweise in der Produktbeschreibung.
