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Im Trend liegt die Verarbeitung von Korkstoff – auch „Korkhaut“ und „Korkleder“ genannt – in Kombination mit anderen Stoffen, wie Baumwolle, Jeansstoffen und Jersey. Schon lange kommt Kork nicht mehr nur für die Herstellung von Flaschenkorken und Pinnwänden zum Einsatz. Nähbegeisterte haben den sogenannten Korkstoff für sich entdeckt und stellen mit dem außergewöhnlichen Material und einer großen Portion Kreativität vielfältige Modeaccessoires und Deko-Gegenstände her.
Korkstoff – was ist das?
Herstellung
Bei Korkstoff handelt es sich um ein echtes Naturprodukt, dem der gleiche Rohstoff zugrunde liegt wie den bereits angesprochenen Flaschenkorken und Pinnwänden. Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Die großen, kräftigen Bäume wachsen im westlichen Mittelmeerraum, erreichen eine Wuchshöhe bis 20 Meter und einen Stammdurchmesser bis 90 Zentimeter. Sie können mehr als 400 Jahre alt werden und im Laufe ihres Lebens bis zu 200 Kilogramm Kork liefern. Zwischen den Ernten liegen mehrere Jahre, wobei man den besten Kork, der sich für die Weiterverarbeitung gut eignet, erst ab der zweiten Ernte erhält. Er ist elastisch und vielseitig verwendbar, in ganz dünner Form eben auch als Korkstoff.
Der Ernte- und Verarbeitungsprozess ist aufwendig. Dazu gehört die Abschabung der Rinde und die nachfolgende Anbringung auf einem Textilträger mittels organischem Klebstoff. Auf diese Weise bleibt die natürliche Marmorierung des Materials erhalten. Die abgetrennten Schichten werden mit einer scharfen Klinge dünn geschnitten. Vor der Befestigung auf dem Träger wird das Korkmaterial ordentlich aufbereitet.
Eigenschaften
Bei Korkstoff handelt es sich um ein rein pflanzliches Material, was sich dementsprechend für einen veganen Lebensstil eignet. Da Korkeichen zur Korkgewinnung nicht gefällt werden, kann man Korkstoff durchaus als nachhaltig bezeichnen. Er ist recyclingfähig und biologisch abbaubar. Wer bei der Auswahl des Nähmaterials auf ökologische Aspekte Wert legt, ist mit dem Stoff daher gut beraten.
Korkstoff wirkt natürlich und ein wenig rustikal. Aufgrund der natürlichen Maserung gleicht kein Stück Kork dem anderen, was entsprechend auch für Korkstoff gilt. So kannst du sicher sein, stets ein Unikat in Händen zu halten und beim Nähen einzigartige Resultate zu kreieren. Der Stoff fasst sich herrlich weich, beinahe samtig an und kann bei Gebrauch noch „arbeiten“ – ähnlich wie andere Kork- und Holzprodukte. Das ist normal und macht zu einem gewissen Teil den Charme des organischen Materials aus.
Korkstoff ist ausgesprochen robust und reißfest, daher eignet er sich so gut zur Herstellung von Handtaschen und anderen Accessoires, die im Alltag einigen Belastungen standhalten müssen. Darüber hinaus ist die „Korkhaut“ wasser-, fett- und schmutzabweisend. Flecken lassen sich einfach feucht abwischen. Da Korkstoff außerdem hitzebeständig ist, eignet er sich gut zur Herstellung hübscher Untersetzer für Teekannen und dergleichen. Man könnte vermuten, dass der Stoff aus Kork lieber nicht geknickt werden sollte, da er sonst brüchig wird, doch tatsächlich erweist er sich als ziemlich flexibel. Habe also keine Scheu beim Umgang mit Korkstoff – er hält einiges aus.
Korkstoff richtig verarbeiten – So geht’s!
Kork zuschneiden
Der Zuschnitt von Korkstoff geht leicht von der Hand und erfolgt wahlweise mit einem Rollschneider oder einer Schere. Entscheide selbst, mit welchem Gerät du arbeiten möchtest. Bei der Fixierung gilt: Lasse lieber die Finger von Stecknadeln, denn Löcher schließen anders als bei textilen Stoffen nicht, sondern bleiben sichtbar. Verwende stattdessen am besten Klammern.
Welche Nadel für Korkstoff?
Korkstoffe kannst du problemlos mit der Nähmaschine bearbeiten. Für diese Arbeit reichen einfache Nähfüße aus. Du benötigst keine spezielle Nadel für Korkstoff. Wähle am besten eine Stärke von 80 oder 90. Vorteilhaft ist, dass die Kanten nicht versäubert werden müssen. Der Stoff franst beim Nähen nicht aus. Nachteilig ist nur, dass – wie schon angesprochen – Löcher sichtbar bleiben, falls Du eine Naht wieder auftrennen musst.
Interessante Nähideen mit Kork
Korkstoffe bieten vielfältige Optionen zur Verarbeitung. Neben den ausgesuchten Pinterest-Ideen lassen sich Jacken, Taschen und Geldbörsen und eine ganze Reihe anderer schöne Dinge als Korkstoff-Nähprojekt umsetzen. Am besten kommt die natürliche Schönheit von Korkstoff zu Geltung, wenn du ihn dezent einsetzt, zum Beispiel in Kombination mit anderen Stoffen. Auch allein für sich wirkt die „Korkhaut“ aufgrund ihrer einzigartigen Maserung wertig. Ob Handyhülle, Rucksack, Platzdeckchen, Handtasche oder selbst gemachter Schmuck – mit Korkstoff zauberst du tolle Unikate, die von Individualität zeugen.
Allgemeine Pflegehinweise – Korkstoffe
Waschen
Die Pflege von Korkstoff ist unkompliziert und mit wenig Aufwand verbunden. In die Waschmaschine gehört Korkstoff nicht – da der Stoff wasserabweisend ist, würde das schlicht nichts bringen, außerdem solltest du trotz der robusten Natur des Materials sorgsam damit umgehen. Verunreinigungen entferne einfach mit einem feuchten Tuch und gegebenenfalls etwas Feinwaschmittel oder Kernseife.
Tipp: Um die schmutzabweisende Eigenschaft des „Korkleders“ zu unterstützen, kannst du es vor dem ersten Gebrauch mit einem geeigneten Öl oder Wachs behandeln.
Trocknen
Korkstoff ist nicht für die Behandlung im Trockner geeignet. Da sich das Material ohnehin nicht mit Flüssigkeit vollsaugt, ist es nach der Reinigung im Handumdrehen wieder trocken.
Bügeln
Es ist möglich, Korkstoff auf niedrigster Stufe zu bügeln, allerdings nicht direkt auf dem Stoff. Lege ein feuchtes Tuch oder Seidenpapier zwischen Bügeleisen und Korkstoff.
Kurz zusammengefasst
Korkstoff ist ein natürliches, nachhaltiges und veganes Material. Alternative Bezeichnungen, die nicht wörtlich zu verstehen sind, lauten „Korkleder“ und „Korkhaut“.
Der Stoff ist robust, wasser-, schmutz- und fettabweisend und daher sehr pflegeleicht.
Möchtest du mit Korkstoff nähen, ist kein spezielles Zubehör nötig. Der Zuschnitt gelingt mit Rollschneider und Schere gleichermaßen. Lediglich beim Umgang mit Stecknadeln ist Vorsicht angesagt, da Löcher sichtbar bleiben.
Korkstoffe sind abwischbar und schnell trocknend. Eine Behandlung in Waschmaschine und Trockner ist weder empfehlenswert noch notwendig.