Jeansstoffe als Meterware

 


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Denim Stoff – Geschichte, Eigenschaften und Pflegetipps der Jeansstoffe

Denim gibt es in vielen unterschiedlichen Qualitäten. Dieser leichte mittelblaue Jeansstoff aus 100% Baumwolle kann zu Hemden, Jeanskleidern oder Sommerhosen vernäht werden. Credits gehen raus an Blauwalfluke für dieses tolle Nähbeispiel.

Die Geschichte beginnt in der französchischen Kleinstadt Nimes. „Aus Nimes“ – das ist die Bedeutung des Wortes „Denim“ – die Stadt, in der der Stoff in den 1860’er Jahren entwickelt wurde. Die Weber der Stadt ahmten den „Jean“ nach, das war klassischer Baumwollcord, welcher zu dieser Zeit marktbeherrschend war und welcher jenseits der französisch-italienischen Grenze, in Genua, gefertigt wurde.

Denim als Schlagwort für Jeansstoff

Mitte des 19.Jahrhunderts kam es in den Vereinigten Staaten von Amerika zum Goldrausch. Abenteurer suchten in den Bergen und Wäldern der amerikanischen Westküste ihr Glück und hatten ein Problem: Ihre Cordhosen waren den widrigen Bedingungen nicht gewachsen und rissen schnell.

Levi-Strauss, ein nach San Francisco ausgewanderter Geschäftsmann aus Buttenheim bei Bamberg und der weniger bekannte Geschäftspartner Davis lösten das Problem. Mit Nieten. Mit Kupfernieten verstärkten sie die Hosen und Taschen und machten die Cordhosen so strapazierfähiger. Der Stoff selbst riss weiterhin, konnte aber kostengünstig repariert werden. Diese Idee war so erfolgreich, dass andere Schneider ebenfalls damit begannen Nietenhosen zu produzieren.

Um das eigene Produkt zu schützen arbeiteten der Schneider Davis und der Stoffhändler Strauss zusammen. Ein Patent war nötig. Am 20. Mai 1873 finanzierte Levi-Strauss das 69 US-Dollar teure Patent (für einen Schneider damals viel Geld) und fingen an mit Denim Stoff ihre Nietenhosen herzustellen. Ihre Hosen verkauften Strauss und Davis übrigens als „Hüftoverall“, nicht als „Jeans“ oder „Denim-Hose“. Die Namensumdeutung kam in den folgenden Jahren und hat mit der Stadt Genua zu tun.

Genua war Ende des 19.Jahrhunderts ein weltbedeutender Seehafen, Umschlagplatz für Stahl und Schiffbauzentrum. Die Matrosen Genuas, deren Bilder um die Welt gingen, trugen ähnliche Hosen. Und so setzte sich nach und nach der Begriff „genoese“ [dschienois> bzw. auf Deutsch „genuesisch“ als Begriffszuschreibung für die blauen Nietenhosen durch. Davis baute 1883 eine Jeans-Fabrik und produzierte unter dem Schutz des Patents zunächst für den amerikanischen Markt, im 20.Jahrhundert schließlich für die ganze Welt seine Jeans. Richtig populär wurden die Jeans in den 1930’er in den USA.

Herstellung & Eigenschaften – Die Denim Qualität

Denim-Stoff ist Baumwollstoff in Köperbindung, in klassischem Indigo-Blau oder aufgehellt als Stone-Washed bzw. Acid-Washed verfügbar. Heutiger Jeansstoff ist dehnbar, da er mit Polyester oder Elasthan behandelt wird. Das hat noch weitere Vorteile, denn so entstehen im Gebrauch weniger Falten und geht beim Waschen auch weniger stark ein.

Denim Stoffe sind grundsätzlich sehr strapazierfähig, was an der engen Kettköperbindung liegt. Dabei wird eine Schussfaden mit zwei Kettfäden verkreuzt. Das ist auch der Grund für die typisch-charakteristische diagonale Stoffrippung.

Kett- und Schussfäden tragen verschiedene Farben. Der typsiche Jeansstoff enthält weiße Schussfäden und blaue Kettfäden, wodurch die Vorderseite des Jeansstoff blau, die Innenseite weiß ist.

Weitere Denim-Qualitäten zum Nachmachen

Im Folgenden ein kleiner, vermutlich unvollständiger Überblick über die verschiedenen Denim-Qualitäten. Vielleicht gewinnst du daraus ja auch Inspiration für deine Nähprojekte.

Stretch-Denim
Stretch-Denim enthält Spandex oder Lycra, um sie besonders dehnbar zu machen. Der Elasthan-Anteil ist höher und der Stoff schmiegt sich mehr an die Figur an. Skinny Jeans und Slim Fit Jeans sind klassische Beispiele.

Bull Denim
Durch vorheriges Färben ist der Stoff innen und außen einfarbig.

Reverse Denim
Die linke Seite von Denim wird als rechte Seite verwendet. Den Stoff beim Nähen also einfach umdrehen.

Ring Denim
Aus Ringspinngarnen (Ring-Spun-Garn) in der Kette gefertigter Denim-Stoff. Der Jeansstoff ist weich im Griff und fühlbar strukturiert.

Acid-Washed
Acid-Washed-Denim-Stoff wird mit gechlortem Bimsstein gewaschen. Der Farbkontrast nimmt zu.

Used Denim
Der Denim-Stoff wird mit Bimssteinen gewaschen. Der Stoff erhält einen abgetragenen Look.

Vintage Denim
Vintage Denim soll alt und klassisch wirken. Allerdings neuwertig. Für diesen Zweck wird der Denim Stoff ausgebürstet und gebleicht.

Bedruckter Denim
Mit verschiedenen Mustern oder Motiven bedruckt Denim-Stoff. Für diesen Zweck haben wir Applikationen im Angebot.

Allgemeine Pflegehinweise – Jeansstoffe

Die hier aufgeführten Pflegehinweise sind allgemein und geben dir nur eine grundsätzliche Orientierung. Bitte beachte vor allem die speziellen Pflegehinweise, die du bei jedem Artikel findest.

Waschen

Jeansstoff wird grundsätzlich bei 30 Grad Schonwäsche gewaschen. Den Stoff nicht bleichen. Chemische Reinigung ist möglich.

Bügeln

Denim Stoff nur bei mittlerer Hitze bügeln.

Trocknen

Trockne Denim an der frischen Luft. Für den Trockner ist Jeansstoff nicht geeignet.

Das passende Nähzubehör

Auch die Wahl der Knöpfe entscheidet über den Style des neuen Kleidungsstücks. Ein passender Jeansknopf kann den Effekt positiv hervorheben. Klassischer Verschluss oder doch als Druckknopf – schau dich um! Beim Nähen eines Jeansstoffes solltest du idealerweise eine Jeansnadel für die Nähmaschine verwenden. So wirst du schon beim Nähen Freude an deinem neuen Jeans-Produkt verspüren.

Kurz zusammengefasst

  • Denim Stoffe gibt es in unterschiedlichen Qualitäten. Je schwerer der Stoff, desto mehr wärmt dieser. 
  • Jeansstoffe sind grundsätzlich Schonwäsche. Achte stets auf die spezifischen Pflegehinweise. 
  • Dank Kettköperbindung gehören Jeansstoffe zu den strapazierfähigen Stoffen. 
  • In Verbindung mit Elasthan oder Polyester ist Jeansstoff gut dehnbar, wodurch er einen höheren Tragekomfort erhält. 

Quellen

Häufig gestellte Fragen

Indojeans bezeichnet Jeansstoffgewebe mit einem Baumwollanteil von mindestens 50%.

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