Beliebt in der Damen- und Kindermode: Jersey Stoffe

 


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Nähideen mit Jersey

Jersey-Stoff: Weicher & elastischer Stoff für alle Fälle – vor allem für Kleidung!

Jersey ist beliebt bei Groß und Klein in vielen kleinen und großen Nähprojekten. Im Bild siehst du einen süßen Kinder-Freizeitpulli aus Baumwolljersey. Jersey ist elastisch, robust und reißfest und ein absoluter Hautschmeichler – egal in welcher Qualität.

Kaum ein Stoff begegnet uns im Alltag so häufig wie Jersey. Die elastische Maschenware mit der feinen Rippenmusterung ist perfekt geeignet für Bekleidungsstoffe für Jung und Alt. Entsprechend seiner Beliebtheit ist die Fülle an Farben und Mustern gigantisch. Jersey Stoff ist günstig, vielseitig einsetzbar und als weicher Hautschmeichler äußerst angenehm zu tragen. Doch er kann mehr als nur zu toller Freizeitkleidung verarbeitet zu werden. Jersey wird im Bereich der Heimtextilien eingesetzt, erweckt Kuscheltiere „zum Leben“ und ist auch sonst ein absoluter Allrounder.

Jersey – was ist das?

Herstellung

Im Gegensatz zu klassischen Baumwollstoffen wird Jersey Stoff nicht gewebt, sondern gestrickt oder gewirkt. Dabei werden dünne Fasern wie Baumwolle, Viskose oder Polyester verwendet, häufig als Mischgewebe. Erwerblich ist Jersey Stoff in sechs verschiedenen Qualitäten, die wir kurz beschreiben wollen:

  • Baumwolljersey: Weicher und dehnbarer Jersey auf Baumwollbasis mit wärmenden Eigenschaften. Aufgrund des Tragekomforts ist Baumwolljersey als Kleidungsstoff ideal.
  • Folienjersey: Glänzend-schimmernder, leichter Jersey, der perfekt für Faschings- und Coyplaykostüme sowie für Tanzkleider verwendet werden kann. Auf Polyesterbasis.
  • Interlock Jersey: Zweilagiger, rechts auf rechts gestrickter und um eine halbe Maschenhöhe versetzter Jersey, der blickdicht und warm zugleich. Der dehnbare Stoff ist strapazierfähig und nicht nur als Übergangsstoff im Kleiderbereich, sondern auch als Spannbettlaken gern genutzt.
  • Jacquard Jersey: Seidig -glänzender, formstabil-elastischer, griffiger Jersey. Das Mischgewebe eignet sich hervorragend als Kleiderstoff für Kleider, Cardigans und Pullover.
  • Romanit Jersey: Allseits beliebter, griffig-robuster, leicht zu verarbeitender Jersey – auch Punta de Roma und High-Tech Jersey genannt – ideal für Kleider, Röcke und Jacken.
  • Viskosejersey: Sehr leichter, stark-elastischer, fasts schon kühlender Jersey für sommerliche Kleider, Shirts und Röcke.

Eigenschaften

Die zentrale Eigenschaft von Jersey Stoff ist seine Elastizität. Er kann sich perfekt an jede Form anpassen. Das ist nicht zuletzt ein Vorteil, falls du Nähanfänger bist und die Passform beim Nähen nicht ganz gelungen ist: Jersey verzeiht kleinere Patzer. Außerdem ist er recht robust und reißfest, weil er bei Belastung nachgibt. Daneben ist Jersey Stoff ein absoluter Hautschmeichler. Gestrickte oder gewirkte Stoffe wie Jersey fallen weich und eignen sich gut für bequeme Kleidung.

Wie du Jersey richtig verarbeitest

Zuschnitt

Dehnbare und elastische Stoffe wie Jersey können beim Zuschnitt für das eine oder andere Ärgernis sorgen. Während du das Schnittmuster mithilfe von Schneiderkreide auf den Stoff überträgst, merkest du schon: Der dehnbare Jersey Stoff macht es dir nicht leicht. Am einfachsten ist es, wenn du den Stoff locker auslegst und die Markierungen mit einem Stift aufträgst, mit dem du nicht viel Druck ausüben musst und den Stoff wenig verziehst. Noch leichter: direkt am Schnittmuster entlang schneiden. Verwende für den Schnitt eine rutschfeste Unterlage und idealerweise einen Rollschneider.

Achtung: Wasche Jersey auf jeden Fall vor dem Zuschnitt, denn er kann beim ersten Waschgang bis zu 10 Prozent eingehen, vor allem, wenn er einen hohen Baumwollanteil hat.

Nähen

Jersey Stoff hat schon manchen der Verzweiflung nahe gebracht und viele Anfänger schrecken zunächst vor ihm zurück, doch das muss nicht sein. Du musst lediglich ein paar Eigenheiten beachten, dann gelingt es mit der frustfreien Verarbeitung. Zunächst einmal benötigest du für dehnbare Stoffe eine spezielle Jersey-Nadel. Bei Universalnadeln besteht die Gefahr, dass die Maschen des Stoffes verletzt werden und das Garn während der Verarbeitung aufspleißt und reißt. Jersey-Nadeln haben eine abgerundete Spitze, die die Maschen nicht beschädigt und den Faden behutsam durch den Stoff führt. Microtex-Nadeln sind ebenfalls geeignet.

Beachte unbedingt, dass der Jersey Stoff locker geführt werden sollte. Auf keinen Fall darfst du den Stoff dehnen oder an ihm ziehen, während du ihn verarbeitest, sonst erhälst du ein welliges Ergebnis. Verwende einen Elastik-Stich oder Zick-Zack-Stich, damit der elastische Stoff auch an der Naht dehnbar bleibt. Solltest du im Besitz einer Overlock-Maschine sein, umso besser! Der Overlock-Stich ist für Jersey wie geschaffen. Er versäubert zudem gleichzeitig die Naht, auch wenn das nicht unbedingt nötig wäre. Jersey Stoff hat nämlich die angenehme Eigenschaft, dass er an der Schnittkante nicht ausfranst.

Allgemeine Pflegehinweise – Jersey Stoffe

Waschen

Jersey aus Baumwolle, Viskose, Polyester oder Mischgeweben ist ausgesprochen pflegeleicht und kann unkompliziert in der Waschmaschine bei 30 bis 40 Grad Celsius gewaschen werden.

Trocknen

Wird Jersey Stoff in der Maschine getrocknet, besteht die Gefahr, dass er eingeht. Aus diesem Grund empfehlen wir, auf Maschinentrocknung zu verzichten.

Bügeln

Bügel Jersey Stoff bei mäßiger Hitze, um ihn zu glätten, falls das überhaupt erforderlich ist.

Kurz zusammengefasst

  • Jersey Stoff ist ein hautfreundlicher, weich fallender und dehnbarer bzw. elastischer Stoff, der sich hervorragend für bequeme Kleidung eignet.
  • Daneben findet der vielseitige Stoff auf Maschenware Einsatz in Accessoires wie Schals, Tüchern und Mützen sowie für Kuscheltiere und Wohntextilien.
  • Jersey Stoff ist auch für Nähanfänger geeignet, sofern einige Verarbeitungstipps beachtet werden.
  • Der Stoff ist waschmaschinengeeignet, sollte aber nicht getrocknet werden. Bügeln ist bei mäßiger Hitze erlaubt.

Häufig gestellte Fragen

Dehnbare Stoffe lassen sich auseinander ziehen. Dabei verändern sie ihre Form. Sie können ausleiern. Elastische Stoffe hingegen kehren wieder in ihre Ausgangsform zurück. Sie sind formstabil.

Besteht Jersey aus reiner Baumwolle, so handelt es sich um einen natürlichen Stoff mit mehr oder weniger hoher Dehnbarkeit – je nach Maschenwarenqualität. Erst durch Zugabe von Elasthan, Viskose oder Polyester wird der Stoff synthetisch so verändert, dass ihm Elastizität zuteil wird. Seine Eigenschaften verändern sich teilweise fundamental, so dass neue Nähanwendungen möglich werden.

Unter dieser beliebten Jersey-Variation versteht man eine zwar doppelwändige Maschenware mit waagerechtem Fadenlauf, die aber dennoch das gleiche Maschenbild (ausschließlich rechte Maschen) auf beiden Seiten des Gewebes aufweist.

Zur industriellen Produktion werden heute regulär (Rund-)Strickmaschinen mit einer Jerseyausrüstung verwendet. Darunter versteht man zwei sich gegenüber stehende Nadelreihen, die im Wechsel arbeiten. Hierdurch sind die Maschen um die halbe Maschenhöhe versetzt und die geschlossene Oberfläche kommt zustande. Früher kamen zur Produktion dieses klassischen englischen Stoffgewebes auch Wirkmaschinen zum Einsatz.

Den Stoff zeichnen eine weitaus höhere Blickdichte als einfachen Jersey sowie eine sehr hohe Dehnbarkeit bei gleichzeitiger Formstabilität aus. Doppeljersey ist außerdem knitterfester und wesentlich langlebiger als andere Jersey-Arten. Der Stoff wird aus verschiedenen Materialien hergestellt, so z. B. aus Wolle, Baumwolle, Viskose und diversen Mischgeweben. Durch seine Machart ist er nahezu laufmaschenfest und fühlt sich im Griff angenehm weich an. Seine internationale Bezeichnung lautet u.a. Interlock-Jersey.

Bekleidung vun Deko aus Doppeljersey

Doppeljersey wird vorzugsweise für Bekleidung verwendet, obwohl er heutzutage auch im Dekobereich für Wohnungseinrichtungen zunehmend großen Anklang findet. Feine wie strapazierfähige Möbelbezugsstoffe, die durch das Arbeiten mit verschiedenfarbigen Garnen besonders auffällige Muster erhalten, weiche Bettwäsche-Waren wie Bett- oder Matratzen-Bezugsstoffe werden beispielsweise häufig aus Doppeljersey angeboten.

In der aktuellen Damenmode wird Doppeljersey gern für farbenfrohe oder folkloristisch gemusterte Cholis oder den Körper weich umschmeichelnde Kleider verwendet, Herren-T-Shirts gehobener Qualität werden aus diesem Material produziert und natürlich diverse Sportbekleidungsprodukte. Aber auch Accessoires wie die sehr beliebten sommerlichen Damenmützen oder Beanies, die aus Doppeljersey gefertigt, besonders leicht und angenehm am Kopf zu tragen sind, finden sich unter den Mode-Highlights.

Historisches

Seit dem Mittelalter war die britische Kanalinsel Jersey ein wichtiger Produzent und Lieferant von äußerst beliebten und auch feinen Strickwaren sowie wertvollen Wollstoffen. Hierdurch erlangte die Insel im Laufe der Jahrhunderte weltweite Berühmtheit. Doch erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte sich der bis dahin fast ausschließlich für die Wäscheproduktion verwendete Gewebe auch als Oberbekleidungsstoff. 

Die Insel Jersey ist heute auch ein beliebtes Reiseziel

Single Jersey ist vor allem bei Freunden der Baumwolle sehr beliebt. Durch die spezielle Strickart ist er sehr elastisch und behält lange seine Form. Das liegt daran, dass abwechselnd Reihen von rechten und linken Maschen gestrickt werden. Dadurch ist der Stoff quer sehr elastisch, während er in Längsrichtung zugfest ist. Dadurch wird der Stoff nicht ungewollt in die Länge gezogen.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal beim Jersey ist seine Dichte. Die Dichte ist bedingt durch die Nadeln, die den Stoff stricken. Je mehr Nadeln dabei pro Zentimeter eingesetzt werden desto feiner wird auch der Stoff. Durch diese Kombination von feinem und zugleich dichtem Gewebe eignet sich der Single Jersey hervorragend als Bekleidungsstoff. Er hat einen leichten Fall und ist dabei trotzdem blickdicht.

Single Jersey kann aus den unterschiedlichsten Garnen hergestellt werden. Baumwolle ist dabei von großer Bedeutung, aber auch Seide und Wolle eignen sich hervorragend für die Verarbeitung zum Single Jersey. Immer mehr Bedeutung gewinnen in diesem Bereich die Mischfasern, da vor allem Viskose und Wolle durch die Beimischung anderer Fasern gewinnen. Wohl auch deshalb gehört Single Jersey zu den beliebtesten Stoffsorten, da hier nicht nur die Farbe für einen sichtbaren Unterschied sorgt, auch der Stoff selbst hat einen großen Einfluss auf die Optik.

Typische Einsatzgebiete heute

Seine Vielseitigkeit macht Single Jersey zu einem sehr beliebten Bekleidungsstoff. Das beliebte T-Shirt ist dafür eines der besten Beispiele, denn diese Oberteile werden fast immer aus Single Jersey gefertigt. Der Stoff eignet sich aber auch hervorragend für weich fließende und figurbetonende Röcke. Ein weiteres breites Einsatzgebiet für Single Jersey ist der Bereich der Nachtwäsche. Vom Nachthemd bis hin zum Bettbezug reicht hier das Einsatzgebiet. Dadurch wird der klassische und beliebte Stoff wohl niemals aus der Mode kommen.

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