Himmelblau ist ein Begriff, der jedem geläufig ist, aber was meint der Autor Heiner Meemken wohl mit seinem Titel "Himmelrot"? Die Bedeutung erschließt sich dem Leser im Laufe des Romans. Es geht um eine kleine Gruppe von Freunden, die sich nach dem Studium aus den Augen verloren haben. Klaus, ein
freigestellter Lehrer mit Alkoholproblemen, erhält eine Email von seinem todkranken Freund Rüdiger,…mehrHimmelblau ist ein Begriff, der jedem geläufig ist, aber was meint der Autor Heiner Meemken wohl mit seinem Titel "Himmelrot"? Die Bedeutung erschließt sich dem Leser im Laufe des Romans. Es geht um eine kleine Gruppe von Freunden, die sich nach dem Studium aus den Augen verloren haben. Klaus, ein freigestellter Lehrer mit Alkoholproblemen, erhält eine Email von seinem todkranken Freund Rüdiger, der ihn bittet mit den Ehemaligen Kontakt aufzunehmen. Diese Mails zwischen den beiden Freunden ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Die heitere Gelassenheit, die Rüdiger im Umgang mit seiner Krankheit an den Tag legt, gibt dem Roman eine Tiefe, die dennoch leicht ist, obwohl oder vielleicht gerade weil der Tod schon so bedrohlich auf der Startposition lauert. Nach und nach trifft sich Klaus mit den anderen. Ursprünglich hatten sie alle zu ihren Hamburger Zeiten große politische Ziele, sie debattierten nächtelang und engagierten sich meist mehr in ihren "roten" Aktivitäten als im Studium. Und jetzt sind sie alle brav, bieder und bürgerlich. Der eine ist erfolgreich, der andere eher weniger,die eine macht sich kaputt im Beruf, die andere begräbt aus Verantwortung zu ihren Kindern ihre Träume und holt sich dennoch das Beste, was ihr Leben hergibt. Es ist spannend, diese einzelnen Lebenswege zusammen mit Klaus zu erkunden und das gemeinsame Fest ist ein gelungener Abschluss dieses Romans, das aber zugleich für die meisten auch wieder eine Art Neubeginn beinhaltet. Heiner Meemken hat eine feine Art, diese Lebenswege zu spinnen und zu erzählen. Federleicht kommen seine Sätze daher, und manch einer bleibt hängen: "....Aber glaub mir, es gibt eine Seele. Ich spüre sie jeden Tag. ...(S.55)" Ich empfinde dieses Buch als Bereicherung. Die Romanfiguren sind für mich lebendig geworden und konnten mich berühren.